In Berlin hat sich ein Landesverband des "Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland" konstituiert. Der Verband, der seinen Hauptsitz in Stuttgart hat, versteht sich als Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.

Schüler aus München und Ust-Kamenogorsk in Kasachstan haben sich gemeinsam mit dem Schicksal von einst deportierten Russlanddeutschen auseinandergesetzt. Seither beurteilen sie auch ihre eigene Kultur anders.

Deutschlehrerinnen aus Russland und anderen Ländern der GUS sind in St. Petersburg zu einer Konferenz zum Thema “Nationale Identität durch sprachliche Identität” zusammengekommen.

Sie nennen sich Menschenrechtler, Oppositionelle, Tierschützer, Öko-Anarchisten, Neue Linke oder einfach nur Aktivisten. Sie sind jung, vernetzen sich im Internet, aber auch immer häufiger in der realen Welt, und es stört sie vor allem eines: die Passivität und die Ergebenheit der Bevölkerung dem Staat gegenüber. Ein Bericht über junge Russen wie man sie im Westen kaum kennt.

Wenn man keine doppelte Halbsprachigkeit will, muss die Muttersprache nach dem Urteil der Kasseler Psychotherapeutin Christiane Winter-Heider weiter gefördert werden. Größtes Manko bei russlanddeutschen Jugendlichen: Leistungsdruck.

Foto: Eugen von Arb

39 Mädchen und Jungen sind die ersten Schulkinder in der Deutschen Schule in St. Petersburg, die am 1. September eröffnet wurde. Unterrichtssprache ist deutsch und russisch. Ein Kindergarten und eine Vorschule gehören ebenfalls zum Schulprojekt, das sich am Lehrplan des Bundeslandes Baden-Württemberg orientiert.

Alla Kargina ist Deutschlehrerin in der Wolgastadt Balakowo. Seit 23 Jahren unterrichtet sie an der Schule Nr. 20. Ihre perfekten Deutschkenntnisse lassen nicht ahnen, dass die 45-Jährige noch keine Gelegenheit hatte, Deutschland zu besuchen.

Viele sind es nicht mehr – 33000 Personen deutscher Herkunft leben heute noch in der Ukraine. Margarita Danderfer ist eine von ihnen. Die 19-Jährige engagiert sich für ihre deutsche Minderheit in der Ukraine.

Junge Leute zum Dichten zu bringen, diese Kunst beherrschen Nikita Gorbunov und Tobias Borke aus Stuttgart. Im Auftrag des Goethe-Instituts und der Robert Bosch Stiftung veranstalteten die beiden Sprachkünstler im März Poetry-Slam-Workshops in Kiew und Czernowitz.

Olga Poljakow

1998 kam Olga Poljakow aus Kasachstan nach Deutschland – gemeinsam mit ihrer Familie. In Harzgerode und Wolfsburg ging sie zur Schule; zum Studium kehrte sie nun zurück nach Almaty. Die 22-Jährige berichtet über ihre Erlebnisse und die Gründe für ihre Rückkehr.