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Viele Nachkommen so genannter Gastarbeiter, die vor rund 40 Jahren nach Deutschland kamen, fühlen sich hier kaum verwurzelt und integriert. Pessimismus und Selbstzweifel sind unter Einwanderern der zweiten Generation – in Deutschland Geborene - offenbar weit verbreitet. Die aktuelle Studie des RWI zeigt auch, dass sich Kinder und Enkel von Zuwanderern in manchen Verhaltensweisen – etwa in der Freizeit – den Gepflogenheiten der übrigen Deutschen angleichen und auch häufiger Kontakte zu den angestammten Bewohnern knüpfen.
Andererseits nehmen sie seltener Kulturangebote wahr und haben eine eher lose Verbindung zu Deutschland. Die Forscher warnen, die deutsche Gesellschaft dürfe diese Bevölkerungsgruppe von rund 1,5 Millionen Menschen nicht abseits stehen lassen.
Ein anderes Bild ergibt sich bei Spätaussiedlern. Nach Erkenntnis der RWI-Studie nehmen deutschstämmige Zuwanderer aus Russland, Kasachstan und anderen Herkunftsgebieten ihr Leben stärker in die eigene Hand und blicken eher optimistisch in die Zukunft. Auffallend ist, dass Aussiedler häufig eine geringere Verbundenheit zu ihrer früheren Heimat zeigen als Angehörige anderer Gruppen von Zuwanderern.
Bei der Untersuchung wurden die Einstellungen von in Deutschland geborenen Deutschen mit denen von Zuwanderern und ihren Nachfahren verglichen. Dabei spielte sowohl das Verhalten in der Freizeit eine Rolle als auch die Einstellung zu Beruf und politischer Teilhabe. Von Bedeutung war auch die Antwort auf die Frage, wie sehr man sich von der übrigen Gesellschaft angenommen fühlt.
(Michael Fertig, The Societal Integration of Immigrants in Germany, RWI: Discussion Paper No. 18, 24 Seiten)
(© ORNIS, 22. November 2004)
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