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13. bis 19. AugustVor 60 Jahren: In Sibirien geheiratet Ingelheim – Auch der Oberbürgermeister von Ingelheim gehörte zu der Schar der Gratulanten: Lidia und Christian Reiner feierten ihre diamantene Hochzeit. Vor 60 Jahren hatten sie sich in dem sibirischen Dorf Boslawino das Ja-Wort gegeben, berichtet die «Allgemeine Zeitung» am 13. August. Gekannt haben sie sich von Kindesbeinen an. Beide mussten in der Sowjetunion ihr Leben lang hart arbeiten, schreibt das Blatt. Christian als Schmied, Schweißer und Bergarbeiter, Lidia in einer landwirtschaftlichen Kolchose und zuletzt als Krankenschwester. Im Laufe ihres Lebens verschlug es sie von Sibirien an die Krim und nach Kasachstan, bis sie 1992 als ... mehr » |
6. bis 12. August‚Gewaltverstärkungselement’ Hauptschule Hamburg – Hauptschulen sind „eindeutig ein Gewaltverstärkungselement“. Die Wirtschaft wende sich immer mehr von diesem Schultyp ab und suche sich ihren Nachwuchs unter Realschülern und Abiturienten. „Was übrigens für die Hauptschüler zusätzlichen Frust bedeutet mit zusätzlicher Aggressionsbereitschaft“, sagte der Kriminologe Christian Pfeiffer in einem Interview mit dem «Hamburger Abendblatt» am 6. August. Auf die Frage, ob es stimme, dass junge Türken und junge Spätaussiedler die klassischen Hauptschüler seien, wird das von Pfeiffer bestätigt. Deshalb, so der Kriminologe, komme es dort zur Gefahr von Aufschaukelung und Ansteckung mit dem Ergebnis, dass Hauptschüler besonders auffällig seien. |
30. Juli bis 5. AugustSchulpflicht gilt für alle Stuttgart – Die Gegner der Schulpflicht haben eine weitere Niederlage erlitten, schreibt «Die Welt» am 2. August. Ein Spätaussiedler-Ehepaar hatte vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht auf Befreiung ihrer elfjährigen Tochter von der allgemeinen Schulpflicht geklagt. Zur Begründung führten sie an, an öffentlichen Schulen sei eine religiöse Erziehung in ihrem Sinne nicht gewährleistet. Dort werde auch nicht die Unterordnung unter die Obrigkeit gelehrt, sondern unter dem Etikett des mündigen Bürgers das unablässige Hinterfragen von Autorität. Das russlanddeutsche Ehepaar aus Windischenbach in Baden-Württemberg gehört den Evangeliums-Christen/Baptisten an. Das Gericht gab der Klage nicht statt. „Die Gesellschaft hat ein berechtigtes Interesse ... mehr » |
16. bis 22. JuniNetz des „Heiligen Abschtschjak“ München – Bayerns Gefängnisse haben mit russlanddeutschen Häftlingen ihre liebe Not. Von Mafia-Zuständen ist die Rede. Insassen haben aus Erpressung, Drogenhandel und brutaler Ausbeutung von Mitgefangenen ein kriminelles Netz geknüpft, dem die Gefängnisleitungen nicht gewachsen sind, berichtet die «Süddeutsche Zeitung» am 19. Juli. Friedhelm Kirchhoff, Leiter der JVA Kaisheim, hat resigniert: „Das Problem kann man nicht lösen.“ Eine Razzia der bayerischen Polizei hat kürzlich wieder das Ausmaß der kriminellen Vereinigung vor Augen geführt, schreibt die Zeitung. Durchsucht wurden gleichzeitig zwei Gefängnisse sowie mehrere Privathäuser und Wohnungen. Das Resultat: Die Justiz ermittelt gegen 25 Beschuldigte wegen Drogenhandels und räuberischer ... mehr » |
9. bis 15. JuliMangelnde Aufmerksamkeit Stuttgart – Noch vor dem zweiten Integrationsgipfel in Berlin hat die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland eine mangelnde Aufmerksamkeit für ihre Interessen als Zuwanderergruppe beklagt. Die Belange der knapp drei Millionen Russlanddeutschen kämen „in der allgemeinen Berichterstattung viel zu kurz“, meinte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Adolf Fetsch in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ddp. Er kritisierte zudem, dass Spätaussiedler als Deutsche rechtlich unter die Regelungen des Zuwanderungsgesetzes fallen, heißt es bei «pr-inside» am 11. Juli. Infolge des Zuwanderungsgesetzes ist es laut Fetsch zu einem drastischen Rückgang der Spätaussiedlerzahlen gekommen, „so dass man beinahe von einer stillschweigenden Beendigung der Ausreise“ nach ... mehr » |
2. bis 8. JuliKasachstan: Verstärktes Interesse an Deutschkursen Frankfurt am Main – „Wir sind komplett ausgelastet“, sagt Alix Landgrebe, Leiterin des Goethe-Instituts in Almaty, über ihre Deutschkurse in der früheren Hauptstadt Kasachstans. Doch erstmals stellen die ausreisewilligen Russlanddeutschen nicht mehr die Mehrheit in den Klassenräumen, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am 6. Juli. Im vergangenen Jahr verließen nur noch 1.100 Deutschstämmige das Land, 2001 waren es noch 46.000. Die gute Entwicklung der Wirtschaft in Kasachstan und Nachrichten von Arbeitslosigkeit im gelobten Deutschland hätten mit dazu geführt, dass die Ausreisewelle abgeebbt sei. Dennoch sei die Zahl der Deutschkursteilnehmer nicht zurückgegangen, denn inzwischen verlangten die Behörden ein ... mehr » |
25. Juni bis 1. JuliBegegnung ebenso wichtig wie Sprachkenntnisse Frankfurt am Main – Gute Deutschkenntnisse allein reichen zur Verständigung zwischen Einheimischen und Zuwanderern nicht aus. Die kulturellen Unterschiede sollten auch durch persönliches Kennenlernen und Erfahrungsaustausch vermittelt werden, heißt es bei «Frankfurt live.com» am 28. Juni in einem Bericht über eine Tagung des VdW südwest mit Jugendlichen aus dem ganzen Bundesgebiet. Der in Frankfurt ansässige VdW südwest gehört dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen mit Sitz in Berlin an, der insgesamt Wohnungen für 13 Millionen Menschen vertritt. Bei der Konferenz habe sich gezeigt, so Verbandssprecher Rudolf Ridinger, dass sich Zuwanderer und Einheimische in ihrem Wohnumfeld stärker ... mehr » |
18. bis 24. JuniEigene Frömmigkeit Bad Fallingbostel – Im Mai 2005 zog Nadine Karnitz mit ihrem Mann und dem damals dreimonatigen Sohn nach Krasnojarsk. Die 30-Jährige ist dort Pastorin an der lutherischen Kirche, berichtet die «Walsroder Zeitung» am 23. Juni. Am Anfang habe sie sich nur schwer umstellen können auf die neuen Verhältnisse in der sibirischen Millionenstadt. Bis zu minus 40 Grad zeigte das Thermometer im ersten Winter, dazu bezog sie erstmals in ihrem Leben eine Wohnung in einem Plattenbau – „das war ein Schock“. In den ersten zwei Jahren musste sie nicht nur die russische Sprache lernen, schreibt das Blatt, sondern auch die Glaubenssprache ... mehr » |
11. bis 17. JuniFörderpreis für junge Leute Freilassing – Seit vielen Jahren vergibt der Rotary-Club Freilassing-Laufen einen Jugend-Kultur-Förderpreis. Diesmal zeichnete er junge Leute aus, „die sich auffallend, nachahmenswert und beispielhaft“ um die Integration von Zuwanderern verdient gemacht haben, heißt es bei «Chiemgau Online» am 11. Juni. Voller Hoffnung seien die neuen Mitbürger, darunter viele Russlanddeutsche, nach Deutschland gekommen, um in einem besseren, menschenwürdigeren Leben ihre Fähigkeiten einzubringen, sagte Rotary-Club-Präsident Roland Schistek bei der Übergabe des Preises. „Viele haben das auch geschafft, aber manche finden sich entwurzelt in einer neuen Umgebung, die ihnen nicht immer freundlich gesinnt erscheint.“ Mit dem Rahmenprogramm zur Feier, an dem auch der ... mehr » |
4. bis 10. Juni
Nachholbedarf beim Personal Mainz – Erstmals haben ARD und ZDF eine bundesweite Untersuchung über die Mediengewohnheiten von Zuwanderern in Auftrag gegeben und dieser Tage in Mainz vorgestellt. Im Auftrag der beiden Rundfunk- und Fernsehanstalten hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid von Oktober 2006 bis Februar 2007 genau 3010 über 14-Jährige befragt, berichtet das Nachrichtenportal «ad-hoc-news» am 5. Juni. Ausgewählt worden seien Angehörige der sechs größten Migrantengruppen: Türken, Spätaussiedler, Polen, Italiener, Griechen und Menschen aus dem früheren Jugoslawien. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass Fernsehen und Internet im gleichen Umfang und für ähnliche Zwecke genutzt werden wie von einheimischen Deutschen – das Fernsehen vorwiegend zur Entspannung und das Internet hauptsächlich zur Informationsbeschaffung. Nur ... mehr » |
Biblische Ethik
Stuttgart – In Stuttgart steht ein Spätaussiedler-Ehepaar vor Gericht – als Kläger. Vor dem Verwaltungsgericht wollen die Eltern die Befreiung ihrer zwölfjährigen Tochter von der Schulpflicht durchsetzen. Alexander und Irene P., strenggläubige Baptisten, schicken ihre Tochter auf eine „christliche Grund- und Hauptschule“ in Windischenbach, eine Heimschule bibeltreuer Christen, wie der «Südkurier» am 25. Juli berichtet. Die hat allerdings keine Unterrichtsgenehmigung. Zahlreiche Medien, so am gleichen Tag die Berliner «Tageszeitung» und später auch das Katholische Nachrichtennetz «kath.net» haben über den Fall berichtet, der nicht der erste in Deutschland ist. „Auch die baden-württembergische Justiz hatte schon einige Male mit ´Schulverweigerern` aus religiösen Gründen zu tun“, heißt es im Südkurier. Den Strenggläubigen passt die Erziehung an öffentlichen Schulen nicht. Dort habe man sich „von biblischer Ethik und Schöpfungsgeschichte abgewandt“, so der Vorwurf im Stuttgarter Verfahren. Und statt Unterordnung unter die Obrigkeit werde die Schüler staatlicher Schulen ständige Rebellion und unablässiges Hinterfragen von Autoritäten gelehrt, wie die russlanddeutschen Kläger in ihrem Schriftsatz ausführen. Das Urteil wird für Anfang August erwartet. In einem zweiten Verfahren wollen die Eltern ihre christliche Heimschule auch noch genehmigen lassen.
Theatergruppe gerettet
Traureut – Die kleine, hauptsächlich aus Russlanddeutschen bestehende Theatergruppe „Szena“ kann weitermachen. Nach zwei Spielzeiten sah es zunächst so aus, als ob das Integrationsprojekt aus finanziellen Gründen aufgeben müsste, doch Gelder aus dem Etat des Traunreuter Jugendreferats haben die Truppe gerettet, schreibt das «Trostberger Tagblatt» am 27. Juli. Durch die nun beschlossene Zusammenarbeit von „Szena“ mit dem Theaterchen „O“, so die Zeitung, werden jetzt erstmals auch russlanddeutsche und einheimische Schauspieler „generationenübergreifend“ zusammenspielen. An dem neuen Stück „Die Schneekönigin“, das ab Januar aufgeführt werden soll, wirken ein Zehnjähriger und zwei Über-50-Jährige mit.
Einfach einmal zuhören
Bitterfeld – Am diesjährigen Tag des Ehrenamtes, 5. Dezember, werden auch im Altkreis Bitterfeld Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet, berichtet die «Bitterfelder Zeitung» am 25. Juli. Getragen wird der Preis mit dem Titel „Helfer mit Herz“ von der örtlichen Kreissparkasse und der Mitteldeutschen Zeitung, die in Abständen Menschen vorstellt, denen die Auszeichnung zugesprochen werden könnte. Diesmal geht es um Anita Haarbach aus Zörbig, die in der Region als „gute Seele“ gilt. Seit 1994 sei die heute 53-Jährige als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Zörbiger Kleiderkammer aktiv. Damals war sie schon seit einem Jahr arbeitslos. Da sie kein Mensch sei, der seine Hände in den Schoß legt, engagierte sie sich unentgeltlich in Zörbig und Umgebung hauptsächlich für Aussiedler, „die meist aus Kasachstan kamen und sehr dankbar für ihre praktische Hilfe beim Kampf im Behördendschungel, bei der Wohnungssuche oder anderen alltäglichen Dingen waren“. Sie hätten aber auch ihre Fähigkeit geschätzt, einfach einmal zuzuhören. Jetzt kämen zwar keine Russlanddeutschen mehr nach Zörbig, doch zu vielen von ihnen, die sich längst anderswo etabliert hätten, halte sie noch immer Kontakt.
Achtung: Knollenblätterpilz
Mainz – Noch ist die Pilz-Ernte mager, doch schon gab es reichlich Magenschmerzen nach dem Verzehr der Knollen. Vom 1. Mai bis Mitte Juli hätten rund 80 Anrufer über Beschwerden geklagt, berichtet Hans-Jürgen Reinecke vom Giftinformationszentrum in Mainz der «Mitteldeutschen Zeitung» am 23. Juli. Im vergangenen Jahr seien im gleichen Zeitraum 23 Pilz-Notrufe eingegangen. Das der Universitätsklinik Mainz angegliederte Zentrum ist Beratungsstelle für Hilfesuchende in Hessen und Rheinland-Pfalz. Verwechslungen von giftigen Pilzen mit Speisepilzen sind laut Reinecke die häufigste Ursache für Vergiftungen. Nicht selten würden giftige Knollenblätterpilze mit Champignons verwechselt. „Vor allem Russlanddeutsche wenden sich mit Beschwerden oft an uns, denn in Russland gibt es ungiftige Pilze, die dem Knollenblätterpilz sehr ähnlich sehen.“
Sinsheimer Tafel
Sinsheim – 600 Bedürftige versorgt der Sinsheimer Tafelladen mit Lebensmitteln zu einem Drittel des Marktpreises, und die Käufer stehen Schlange vor dem Eingang, berichtet die «Rhein-Neckar-Zeitung» am 25. Juli. Der Andrang ist so groß, „dass sich inzwischen die Kundschaft wegen der Billigware gegenseitig beharkt“. Es seien vor allem die Russlanddeutschen, die sich schlecht behandelt fühlten. Massive Vorwürfe äußerte vor allem Lilija Matz, eine arbeitslose Modedesignerin: „Wir Russlanddeutsche werden häufig wie Abfall behandelt“, Türken würden bevorzugt bedient und verließen den Laden dann mit dicken Tüten. „Für uns bleibt oft wenig übrig.“ Mario Zorn, Gründungsmitglied des Vereins „Sinsheimer Tafel“, kennt die Kritik. Bei den zwei Dutzend Mitarbeitern, die in Dreierteams an drei Nachmittagen verkaufen, könne „schon mal was danebengehen“, räumt er ein.
Grünes Licht für Integrationsarbeit
Rotenburg – Sozialarbeiter Eduard Hermann hat Verstärkung bekommen. Natalia Schäfer heißt seine neue Mitarbeiterin, die sich mit ihm um die Integration von zugewanderten Jugendlichen in Rotenburg kümmern wird. Eigentlich war das Projekt „Kontakt – aufsuchen statt ausweichen“ nach drei Jahren ausgelaufen, schreibt die «Rotenburger Rundschau» am 27. Juli. Doch es war mit der Einrichtung eines offenen Sportkreises und dem Fitnessraum so erfolgreich, dass die Stadtpolitiker die Arbeit nicht einfach auslaufen lassen wollte. Neue Mittel des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und ein Zuschuss der Stadt lassen das Projekt für junge Aussiedler und Ausländer jetzt weitere drei Jahre zu. Die 26-jährige Schäfer wurde in Kasachstan geboren, lebt seit 17 Jahren in Rotenburg und hat gerade eine Ausbildung zur Erzieherin beendet. Ihr wird es, sagt sie der Zeitung, bei ihrer Arbeit vor allem um muslimische Mädchen gehen.
Dealer und Kunden waren Russlanddeutsche
Düsseldorf – Sechs Monate ermittelte die Polizei, dann schlug sie zu. Den Fahndern ging ein organisierter Drogenring ins Netz, schreibt die «Rheinische Post» am 27. Juli. Sieben Männer wurden festgenommen, darunter ein 47-jähriger drogensüchtiger Kurier, der über drei Kilogramm Heroin aus den Niederlanden nach Düsseldorf geschmuggelt haben soll. Das Rauschgift wurde im Straßenhandel weiterverkauft, berichtet das Blatt. Der 31-jährige Kopf des Drogenrings sei ein Tschetschene. Bei Dealern wie Kunden handele es sich vornehmlich um Russlanddeutsche.