Sprachkurse, Fortbildungen, Orientierungsangebote für Neubürger - das übliche Repertoire einer Kommune, die sich um die Integration von Zugewanderten zu kümmern hat. Hamm, am nördlichen Rand des Ruhrgebiets gelegen, hat dafür rund 50.000 Euro pro Jahr im Stadthaushalt vorgesehen. Eine vergleichsweise bescheidene Summe. Die mittlere Großstadt mit 182.000 Einwohnern zählt 36.000 Zugewanderte, etwas mehr als die Hälfte Ausländer ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die übrigen sind Aussiedler aus Russland und Kasachstan sowie andere Bürger mit deutschen Pass.
Im Februar erschien die erste von voraussichtlich vier Ausgaben pro Jahr der Zeitschrift „Brücken“, die sich vor allem an Zugewanderte richtet und „durch Information und Aufklärung zum interkulturellen Dialog“ beitragen soll. Die erste Nummer – in deutscher und türkischer Sprache – umfasst 16 Seiten und widmet sich einem Thema, mit dem die Redaktion zu Anfang der Heftplanung gewiss nicht gerechnet hatte: der Flutkatastrophe in Südasien. Immerhin leben in Hamm rund 400 Tamilen aus Sri Lanka; hier gibt es auch einen bedeutenden Hindu-Tempel, dessen Priester Suppia Nagendira Mitglied im Integrationsrat der Stadt ist.
Die kommenden Ausgaben von „Brücken“ sollen zusätzlich in russischer Sprache erscheinen und so auch die große Zahl an Aussiedlern in Hamm ansprechen. Für viele Russlanddeutsche ist Hamm ein Begriff, auch wenn sie nur kurze Zeit hier zugebracht haben mögen. In der Stadt an der Lippe befindet sich die größte Aufnahmestelle des Landes für Aussiedler, die soeben aus ihrer Heimat ausgereist sind. Einige sind in Hamm geblieben, die Mehrheit hat sich an anderen Orten niedergelassen. (© ORNIS, 28. Februar 2005)
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