Jubiläumsfeiern in Kasachstan

Almaty, im September 2009 – Am 4. September starteten die Feierlichkeiten in Kasachstan zumal man in Almaty außerdem den 15. Jahrestag des Deutschen Hauses beging.

Zu den Feiern waren die Vorsitzenden anderer regionaler Organisationen und Verbände, Vertreter der Volksversammlung Kasachstans, dem beratenden Gremium des Präsidenten sowie Vertreter verschiedener deutscher Organisationen gekommen. Weder der heftige Regen noch die für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen taten der guten Stimmung Abbruch. Den Gästen wurde ein umfangreiches Kulturprogramm geboten, für das die Gruppen „Maximum“ aus Kustannaj und „Musikquelle“ aus Sarani sowie das Tanzduo Maxim und Kristina Protassow vom Jugendklub „Diamant“ aus Astana verantwortlich waren.

Den Höhepunkt des Programms bildete die Aufführung eines Musicals, zu dem Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ die Vorlage bot. An diesem ehrgeizigen Projekt wirkten Mitglieder des Deutschen Jugendverbandes Kasachstans unter Leitung der Regisseurin Natalja Dubs, als Sänger die Künstler David Hartung und Artjom Kostin sowie eine Kindergruppe unter Leitung von Jelisaweta Wysotschina mit. […]

Frank Willenberg, Ministerialdirigent im deutschen Innenministerium, würdigte in seinem Grußwort die Arbeit der Assoziation der Deutschen Kasachstans. Er hob besonders hervor, dass es in Kasachstan eine gemeinsame und einheitliche Struktur der deutschen Organisationen gibt, was man von anderen Ländern nicht behaupten könne. Willenberg: „In der Assoziation der Deutschen Kasachstans haben wir einen guten Partner, der der großen Verantwortung für seine Volksgruppe gerecht wird. Die Assoziation ist das einende Element, die regionalen Organisationen der Deutschen bilden die Basis. Es ist wichtig, immer daran zu denken: Man wird nur gehört, wenn man mit einer Stimme spricht. Spaltungen in einer Organisation führen zu nichts Gutem.“

Willenberg betonte zudem, die Politik zur Unterstützung der Deutschen Kasachstans werde fortgesetzt. Die Höhe der Leistungen liegt hinter Russland an zweiter Stelle, wobei die finanzielle Unterstützung vorrangig für die Festigung der Selbstorganisation der Deutschen, die Jugendarbeit und soziale Leistungen vorgesehen ist.

Auf der Ratstagung der Assoziation der Deutschen Kasachstans, die während der Feierlichkeiten stattfand, wurde auch über die Bereitschaft zum Erlernen der deutschen Sprache diskutiert. Es lässt sich nicht übersehen, dass das Interesse an der deutschen Sprache nachlässt. An Schulen und Universitäten wurden die Stundenzahlen reduziert. Es sei sehr schwer, mit der englischen Sprache zu konkurrieren, was aber ohnehin nicht das Ziel sei. Allerdings müsse man Sorge tragen, dass die deutsche Sprache hier nicht völlig verschwindet.

Die Deutschen Kasachstans, insbesondere die jungen Leute, bemühen sich sehr darum, neben der deutschen Sprache auch die offizielle Landessprache zu erlernen. In Kursen, die in der Regie der regionalen deutschen Organisationen durchgeführt werden, aber auch in Sommersprachlagern wird zu gleichen Teilen Deutsch und Kasachisch unterrichtet. Auch die Sonntagsschulen engagieren sich hier sehr.