Altai – Landflucht und Verarmung
Ausbau des Tourismus würde hohe Investitionen erfordern
Anna Kaiser mit ihrem Mann und Sohn Bernhardt, der aus Deutschland zu Besuch gekommen ist Foto: Tobias Zihn
Slawgorod (ORNIS) - Für Anna Kaiser ist Aljonka ihr wichtigster Besitz: „Eine Kuh deckt alle Armut zu“, sagt die 68-Jährige und bittet den Besucher auf ihren Hof. Dort wimmelt es von Enten und Hühnern, im Garten wachsen Tomaten, Gurken, Kartoffeln und natürlich Kapusta - Kohl. Anna Kaiser lebt mit ihrem Mann im Dorf Schumanowka im westsibirischen Altaiskij Krai. Die Russlanddeutsche spricht noch den badischen Dialekt ihrer Vorfahren. Das Gebiet in der Kulunda-Steppe zählt zu den ärmsten Regionen Russlands – immer noch Heimat vieler Deutschstämmiger, die der Deportationerlass Stalins vor über 60 Jahren hierher verschlagen hat.