In Deutschland haben es sich manche zur Gewohnheit gemacht, lauthals über Parteien und Politik zu klagen. Da kommt es schon einer Besonderheit gleich, wenn ein Politiker als ‚vertrauenswürdig’ bezeichnet wird - gar von Parteifreunden. Hans-Peter Kemper kann diese Würdigung für sich beanspruchen. Für die Sozialdemokratische Partei (SPD) sitzt er seit 1993 im Bundestag, dem deutschen Parlament. Und seit der Bundestag nicht mehr in Bonn sondern in Berlin tagt, hat Kemper einen längeren Anfahrtsweg zu seinem Arbeitsplatz. Der Politiker stammt aus Nordrhein-Westfalen, einem Bundesland im Westen der Republik.
Die Politik war Kemper beileibe nicht in die Wiege gelegt worden. Als junger Mann, im Alter von 25 Jahren, trat er der Sozialdemokratischen Partei bei. Die Reformpolitik Willy Brandts und dessen Verständigungskurs gegenüber der Sowjetunion hatten ihn überzeugt. Kein Wunder, dass Kemper auf die Frage nach seinen Vorbildern im Leben als ersten Willy Brandt nennt – gefolgt von Martin Luther King. Viele Jahre lang war die Politik für Kemper eher eine Nebenbeschäftigung, im Hauptberuf war er Polizist, zum Schluss Leiter der Kriminalpolizei in einer ländlichen Region Nordrhein-Westfalens.
Unter den 60 SPD-Bundestagabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen gilt Kemper als einer der einflussreichsten. Und Innenminister Otto Schily, zu dessen Ressort das Amt des Aussiedlerbeauftragten zählt, rechnet Kemper „zu den innenpolitischen Experten des Deutschen Bundestages“. Als Beauftragter für Aussiedler ist der Politiker zuständig für die Belange der deutschen Minderheiten in Osteuropa und in den Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion. Die Integration der deutschstämmigen Zuwanderer aus Russland, Kasachstan und anderen Herkunftsgebieten in Deutschland gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet des Beauftragten. (© ORNIS, 17. November 2004)
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