Am nördlichsten Zipfel von Nordrhein Westfalen, kurz vor der niedersächsischen Grenze, liegt einer der wohl ungewöhnlichsten Orte der Republik: Espelkamp an der Mühlenstraße.
Unter den Bewohnern liebevoll »Espelsibirsk« genannt, denn die Auswanderer aus der einstigen Sowjetunion sind in der 25.000 Seelenstadt in der Mehrheit. Und sie haben ihre Bräuche und Gepflogenheiten, ihre oft strenge Religiosität in die einstige Munitionsanstalt mitgebracht, die erst in den 1950er-Jahren zur richtigen Stadt wurde.
Russische Heimat auf ostwestfälischem Grund. Für nicht wenige der Russland-Deutschen hat sich der Aufbruch in die Fremde gelohnt. Es gibt florierende Unternehmen am Ort. Stattliche Autos zeugen von Wohlstand. Für viele aber ist die Hoffnung auf ein besseres Leben im Westen schon bald dramatisch zerbrochen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Kriminalitätsrate auch. So erzählt dieses »Bilderbuch« nicht zuletzt von erfüllten und zerplatzten Träumen. (NDR)
Espelsibirsk
von Tilman Jens
NDR-Fernsehen
Montag, 17. August, 14.15 bis 15.00 Uhr