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8. bis 14. Mai

„Defizite bei Integrationsmaßnahmen beheben“

Berlin – Russlanddeutsche Aussiedler sind keineswegs krimineller als einheimische Deutsche. Das hat nicht nur kürzlich eine Untersuchung der Hamburger Polizei zum Thema „Lagebild Aussiedler“ festgestellt, sondern auch frühere Studien an anderen Orten. Darauf verweist die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in einer Pressemeldung vom 9. Mai, in der zugleich die Äußerungen eines Hamburger Amtsrichters kritisiert werden. Der Richter hatte im «Hamburger Abendblatt» vom 8. Mai erklärt, mit der Polizeistudie werde die Aussiedlerkriminalität beschönigt. Der Hamburger Richter „erweist mit seinen pauschalen Äußerungen zu der Gruppe der Spätaussiedler der Integration dieser Gruppe in Deutschland einen schlimmen Dienst“, heißt es in der Pressemitteilung der CDU-Fraktion. In der gleichen Meldung wird eingeräumt, dass es notwendig sei, nach der jetzt begonnenen Evaluation der Sprach- und Integrationskurse Defizite bei den Integrationsmaßnahmen zu beheben.


Zu wenig Teilnehmer für Integrationskurs

Bad Griesebach – Eigentlich hätte der Integrationskurs im bayerischen Bad Griesbach gar nicht erst beginnen dürfen. Statt der 20 Teilnehmer, die die Kosten decken würden, konnten nur 13 an dem von der örtlichen Volkshochschule veranstalteten Kurs mitmachen. Die meisten von ihnen waren Russlanddeutsche. Es hatten sich zwar weit mehr Aussiedler und Ausländer angemeldet, doch nicht alle verfügten über die notwendigen Voraussetzungen, um vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als förderungswürdig eingestuft zu werden, berichtet die «Passauer Neue Presse» am 10. Mai. Dass dennoch losgelegt werden durfte, verdankten die Teilnehmer dem Drängen der Volkshochschule wie auch anderer Stellen beim Bundesamt. Die Spätaussiedlerin Tatjana Kler aus Russland ist besonders froh, dass der Integrationskurs stattfinden kann: „Ich lebe seit acht Jahren in Deutschland und möchte meine Sprache verbessern.“


Zuwanderer

Münsingen – Das russlanddeutsche Lied steht im Mittelpunkt des neuen Theater- und Musikprogramms, mit dem das Russland-Deutsche Theater Niederstetten im baden-württembergischen Ort Münsingen auftritt. Nach einer Ausstellung von Alexander Woloschin und einer Lesung von Ulrich Eberbach will auch das Russland-Deutsche Theater unter dem Titel „Der weite Weg zurück“ die Geschichte der Russlanddeutschen nahe bringen und Einheimische und Spätaussiedler in Münsingen gleichermaßen ansprechen, berichtet der «Reutlinger Generalanzeiger» am 10. Mai. Gerade die Lieder der Russlanddeutschen erzählen vom Schicksal der Bevölkerungsgruppe, die vor über 200 Jahren auf Einladung von Zarin Katharina der Großen nach Russland ausgewandert war und deren Nachfahren jetzt vielfach nach Deutschland zurückgekehrt sind. Von dieser Rückkehr handelt auch das Lied des russlanddeutschen Dichters Wendelin Mangold: „Jeder trinkt hier sein Bier und kein anderes. Ich habe kein Meinbier, also bin ich nicht von hier: Ein Zuwanderer.“


Neues Zusammengehörigkeitsgefühl

Güstrow – Durch 16 Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern wird die Wanderausstellung bis Ende des Jahres noch ziehen. Derzeit kann sie in Güstrow besichtigt werden, wo sie zeigt, mit welchem Einfallsreichtum zwölf beispielhafte Kleinprojekte vor Ort Werkstätten, Treffpunkte oder Selbsthilfeeinrichtungen geschaffen haben. Sie alle wollen Lebensumstände verbessern, Benachteiligte stärken und Kontakte fördern, schreibt die «Schweriner Volkszeitung» am 9. Mai. Die unterschiedlichen Ideen sind Teil des Programms „Lokales Handeln für soziale Zwecke“, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Eines der Projekte, die in der Ausstellung vertreten sind, ist eine Geschichtswerkstatt im Rostocker Stadtteil Dierkow. Hier haben Alteingesessene und Zugezogene, Spätaussiedler und jüdische Migranten Raum gefunden, sich ihre Lebensgeschichten zu erzählen. „Daraus“, berichtet die Zeitung, „entstand ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl.“ Aus der Geschichtswerkstatt ist mittlerweile eine Stadtteilzeitung entstanden - ein neues Kleinprojekt. Bis Jahresende könnten noch weitere 75 Projekte gefördert werden, sollten sich lokale Initiativen noch finden.


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