Wladimir Anatoljewitsch Bauer verstorben

Wladimir Bauer war Absolvent des Tomsker Polytechnischen Instituts (1977) und des Tomsker Pädagogischen Instituts (1980), er war Doktor der Pädagogischen Wissenschaften, Dozent und Verfasser von mehr als 50 wissenschaftlichen Publikationen. Seine politische Karriere begann er in gesellschaftlichen Organisationen der Russlanddeutschen. Er war Gründer und erster Vorsitzender der russlanddeutschen Gebietsgesellschaft „Wiedergeburt“ in Tomsk sowie stellvertretender Vorsitzender des ersten Kongresses der Deutschen in der Sowjetunion. Später war er in allen Wahlgremien vertreten, die von gesamtnationalen Foren der Deutschen gebildet wurden.

Wladimir Bauer hat aktiv an der Ausarbeitung von Grundsatzdokumenten zur Rehabilitierung der Russlanddeutschen teilgenommen. Er war Mitglied der Deutsch–Russischen Regierungskommission zu Fragen der Russlanddeutschen. Zu Beginn der 1990-er Jahre war er stellvertretender Gouverneur der Gebietsverwaltung Tomsk, und 1993 wurde er als Abgeordneter der Staatsduma Russlands gewählt, in der er den Ausschuss für organisatorische Fragen der Duma leitete. Von 1997 bis 1999 nahm er das Amt des stellvertretenden Ministers für Nationalitätenfragen der Russischen Föderation ein. 1997 wählte man ihn zum Vorsitzenden der nationalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen, der er bis 2003 vorstand.

Wladimir Bauer war vielseitig interessiert. Er fühlte sich zum Spitzensport hingezogen und war Vizepräsident des Russischen Fußballbundes. Er war stets ein fröhlicher und geselliger Mensch. Zu seinen Mitmenschen fand er immer schnell Kontakt. Er verkörperte den Typ einer charismatischen Führungspersönlichkeit. In den letzten Jahren war Wladimir Bauer als Berater des Vorsitzenden des Föderationsrates der Russischen Föderation tätig.

Das frühe Ende Wladmir Anatoljewitsch Bauers erfüllt uns mit großer Trauer. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, Verwandten, Freunden und Kollegen.

Der Föderale Koordinationsrat
der russlanddeutschen
gesellschaftlichen Organisationen