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München, im Februar 2008 - Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz Russlands, Bischof Joseph Wert aus Nowosibirsk, hat in einem Hirtenbrief an die Gläubigen seines Landes appelliert, am kommenden Sonntag zur Wahl zu gehen. „Von den Ergebnissen dieser Wahl wird in Vielem die Strategie der Entwicklung unseres Landes und das Wohlergehen aller Völker, die das Land besiedeln, abhängen“, begründet der russlanddeutsche Bischof seinen Aufruf, der vom katholischen Hilfswerk ‚Kirche in Not/Ostpriesterhilfe‘ verbreitet wurde.
Die Kirche halte sich an das "Prinzip der Nicht-Einmischung in die politische Auseinandersetzung", rufe aber zu einer aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben auf. Deshalb, heißt es in dem Hirtenbrief weiter, "appelliere ich an alle gläubigen Katholiken und Bürger Russlands, ihr verfassungsmäßiges Recht auf die Wahl zu nutzen, aus dem Verantwortungsgefühl für das Schicksal des Landes und im Einklang mit der Stimme des Gewissens."
Im überwiegend orthodoxen Russland zähle auch der Katholizismus zu den traditionellen Glaubensbekenntnissen. Vor dem Ersten Weltkrieg hat es nach Auskunft des Hilfswerks in Russland mehr als eine Million Katholiken gegeben. Im Jahr 1991 gab es noch Hunderttausende mit katholischen Wurzeln - in Sibirien schätzungsweise eine Million.
Joseph Werth entstammt einer russlanddeutschen Familie und wurde am 1952 in Karaganda/Kasachstan als zweites von elf Kindern geboren. Nach dem Studium in Litauen erhielt er 1984 die Priesterweihe. Im April 1991 ernannte ihn der Papst zum Apostolischen Administrator von Sibirien. Im Februar 2002 erklärte der Vatikan die Administratur Nowosibirsk zur ‚Diözese der Verklärung“.