In der Studie „Ungenutzte Potentiale. Zur Lage der Integration in Deutschland“ werden erstmals Zuwanderer nach ihrer Herkunft vorgestellt. Dies war möglich nach einer Stichprobenerhebung (Mikrozensus) von einem Prozent aller Haushalte in Deutschland, bei der 2005 zum ersten Mal nach dem eigenen Geburtsort und dem der Eltern gefragt wurde.
So wurde statistisch zwischen Einheimischen und Migranten unterschieden. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat auf der Grundlage dieser Daten die Zusammensetzung und die Eigenschaften acht unterschiedlicher Migrantengruppen analysiert: Aussiedler, Zuwanderergruppen aus der Türkei, EU-Ländern, Südeuropa, dem ehemaligen Jugoslawien, dem Fernen Osten, dem Nahen Osten und aus Afrika.
Dem Mikrozensus nach lebten 2005 knapp vier Millionen Personen aus Aussiedlerfamilien in Deutschland, also 4,7 Prozent aller Einwohner. Knapp 70 Prozent von ihnen kamen erst in den vergangenen 20 Jahren, überwiegend aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Mehr als vier Fünftel von ihnen lebt schon seit mindestens acht Jahren in der Bundesrepublik. Aussiedler genießen gegenüber allen anderen Migranten den Vorteil, schon bei der Einreise die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten.
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