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3. bis 9. März

Russisches Leben im Verborgenen

Düsseldorf – Etwa 30.000 Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion leben in Düsseldorf, vor allem im Süden und Norden der Stadt, berichtet die «Rheinische Post» am 6. März. Sie träfen sich bevorzugt in den zahlreichen Reisebüros von Landsleuten, beim Einkaufen im russischen Supermarkt oder zu Hause. Wer sich aber auf die Suche nach russischem Leben begeben wolle, der sollte das mit einem Insider tun, schreibt die Zeitung. Denn viele Angebote existierten im Verborgenen. Zwar gebe es kein Viertel, in dem sich die Angebote so häuften wie in Little Odessa in New York oder in Berlin-Marzahn, dafür verteilten sich die Treffpunkte in der ganzen Stadt. Das bestätige auch Polina Ivanova von der Jüdischen Gemeinde, der über 6.000 Zuwanderer aus Russland angehören. Sie schildert dem Blatt, dass in Düsseldorf russische Partys steigen, russische Theatergruppen auftreten oder Konzerte stattfinden, ohne dass die deutschsprachigen Düsseldorfer das bemerkten. „Man kann das alles nachlesen, allerdings nur auf Russisch.“


Auch Spätaussiedler dürfen Ausländerbeirat wählen

Ludwigshafen – Der Gesetzentwurf zur Reform der Ausländerbeiräte wird wohl bis Ende Juni im rheinland-pfälzischen Landtag eingebracht. Er soll eine bessere Vertretung der Migranten und eine stärkere Verzahnung der Beiräte mit der kommunalen Politik ermöglichen, heißt es im «Mannheimer Morgen» am 3. März. So entfalle künftig die Mindestbeteiligung von zehn Prozent bei der Wahl eines Ausländerbeirats, wie Vito Contento, Vorsitzender der Ausländerbeiräte Rheinland-Pfalz der Zeitung sagte. Er begrüße die geplanten Änderungen, zu denen auch gehöre, dass sich Eingebürgerte und Spätaussiedler demnächst an der Wahl beteiligen könnten. Bislang dürften dies nur nicht-deutsche Zuwanderer.


„Die Aufrufe sind nicht der Rede wert“

Essen – Die Leser der in Essen erscheinenden russischsprachigen Wochenzeitung ‚Rheinskaja Gazeta‘ sind vor allem Russlanddeutsche, berichtet «WDR.de» am 9. März. „Wie sehen diese den Präsidentenwechsel?“, will der Online-Dienst des Westdeutschen Rundfunks von Boris Feldmann, Chefredakteur der Wochenzeitung, in einem Interview über die russischen Präsidentschaftswahlen wissen. „Unter unseren Lesern gibt es viel mehr überzeugte rechte Patrioten Russlands, als es sie in der radikalsten russischen Partei gibt“, glaubt Feldmann. Sie wünschten sich kein demokratisches, liberales, westlich orientiertes Russland, sondern eher ein Land, das hart und mächtig sei. „In so einem Land würde sicher keiner leben wollen. Aber so will man Russland sehen.“ Auf die WDR-Frage, ob Medwedjew das vermeintliche Werben der russischen Regierung um eine Rückkehr von Spätaussiedlern fortführen werde, antwortet der Chefredakteur: „Diese Aufrufe sind nicht der Rede wert. Das ist die berühmte russische PR.“ Spätestens in einem Jahr würden diese Pseudo-Aufrufe nachlassen, wie es schon mehrmals der Fall gewesen sei.


Das größte Talent des Jahrzehnts

Köln – In Köln ist die lit.cologne nach wenigen Jahren zu einem einmaligen Lesefestival geworden, heißt es bei «Welt-Online» am 7. März. Sie sei eine Art Berlinale für Bücher geworden mit rund hundert Veranstaltungen in zehn Tagen, darunter zahlreiche Lesungen „veritabler Star-Autoren“. Auch Alina Bronski war in Köln, die „schon jetzt fest als der Star der nächsten Jahre gebucht werden kann“, so der Beitrag, der Helge Malchow mit dem Ausruf zitiert: „Das größte Talent der kommenden Dekade.“ Der Leiter des Verlags Kiepenheuer & Witsch besitzt ein Manuskript der 30-jährigen Russlanddeutschen, das angebliche jeder in seinem Hause als sensationell einstuft.


Traditionspflege

Delitzsch – Von den 4.360 Russlanddeutschen, die seit 1991 in den Landkreis Delitzsch gekommen sind, sind etwa 900 in der Region geblieben. Im vergangenen Jahr 2007 wurden zehn Spätaussiedler aufgenommen, schreibt die «Torgauer Zeitung» am 4. März in einem Bericht über das regionale Netzwerk für Integration. Vor sieben Jahren sei es gegründet worden und habe sich die Aufgabe gestellt, die Integration der im Landkreis lebenden Spätaussiedler zu unterstützen. Einerseits solle der „deutschen Mehrheitsbevölkerung“ ein umfassendes Bild vom kulturellen Hintergrund der Russlanddeutschen vermittelt werden, andererseits würden für die Zugewanderten Möglichkeiten zur Pflege der eigenen Traditionen geschaffen.


Wie eine echte Prinzessin

Münster – Für Clara Zetkin mag der 8. März rein politisch motiviert gewesen sein. Doch anders als für die russische Initiatorin ist der Frauentag für die Emigrantinnen aus der ehemaligen Sowjetunion der romantischste Tag im ganzen Jahr, schreiben die «Westfälischen Nachrichten» am 9. März. Die russischsprachigen Münsteraner pflegten die Tradition des Frauentags auch in der neuen Heimat. „An dem Tag fühle ich mich wie eine echte Prinzessin“, erzählte die 28-jährige Wirtschaftsstudentin Aida Sarikbaeva aus Kasachstan, die vor sieben Jahren nach Münster kam. Ihr Freund und Landsmann Albert Gerner beschenke sie dann mit Blumen, einem Frühstück im Bett, Schmuck, Parfüm und zum Abschluss ein romantisches Abendessen im Restaurant. „Ich hätte diesen Feiertag vergessen, denn in Deutschland feiert man ihn überhaupt nicht“, sagt der Russlanddeutsche, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt. Doch seine Landsleute würden ihn immer rechtzeitig daran erinnern.


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