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25. Februar bis 2. März

Ausstellung „Die andere Seite“

Michelstadt – „Wir wissen zu wenig von der anderen Seite“, sagte Wilfried Schulz, Vereinsvorsitzender der Jugendwerkstätten Odenwald. Mit der „anderen Seite“ meint er Menschen, die aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen ihr Heimatland verlassen oder als Spätaussiedler nach Deutschland kommen, schreibt das «Darmstädter Echo» am 28. Februar. Um das Andersartige junger Zuwanderer und deren Schwierigkeiten in der Schule oder bei der Lehrstellensuche darzustellen, haben die Jugend-Migrationsdienste eine Wanderausstellung zusammengestellt. Sie ist bis zum 7. März in der Michelstädter Theodor-Litt-Schule zu sehen. Schulleiter Dieter Weis erwähnt in dem Zeitungsbeitrag, dass von seinen derzeit 720 Schülern 130 eine andere Muttersprache und Nationalität sowie etwa 50 Kinder von Spätaussiedlern einen anderen kulturellen Hintergrund hätten. „Diese Vielfalt empfinden wir als Bereicherung – für Schule und Region.“


„In Deutschland fühle ich mich zuhause“

Kronach – Vier junge Spätaussiedler haben im Kronacher ‚Treffpunkt Soziale Stadt‘ ihren Debütfilm ‚Coole Russen‘ präsentiert. Die Vorstellung stieß auf reges Interesse, berichtet die «Neue Presse Coburg» am 28. Februar. Neben vielen anderen Zuschauern seien der Landrat Oswald Marr, die Landtagsabgeordnete Christa Steiger, Kronachs Bürgermeister Manfred Raum sowie die Initiatorinnen des Filmprojekt, Sybille Püttner und Andrea Stapper vom Sozialdienst Katholischer Frauen, erschienen. Zweitausend Russlanddeutsche leben derzeit in Kronach, rund die Hälfte sind Jugendliche, heißt es in der Zeitung weiter, darunter die vier jungen Filmemacher Elena Sajcev, Elena Diel, Anton Ortner und Rustem Kasymbekov. In ihrem 45-minütigen Film berichten sie, die zum Teil schon seit über zehn Jahre in Deutschland leben, über ihre Lebenswege, ihre Eindrücke, Wünsche, Hoffnungen und Perspektiven. Entstanden sei ein gesellschaftspolitisches Porträt, „das berührt, betroffen macht – und die Augen öffnet“. Auf die Frage von Zuschauern, ob sie sich als Russin oder Deutsche fühle, sagte Elena Sajcev: „In Russland bin ich Russin, in Deutschland fühle ich mich als Deutsche.“ In ihrer früheren Heimat sei man sehr gastfreundlich und der Zusammenhalt der Menschen sehr stark. „Dies gehört zu meinen russischen Wurzeln, zu meiner Kultur, die ich mir gerne bewahren möchte – ebenso wie die russische Sprache. Aber in Deutschland fühle ich mich zuhause.“


„Integrationsdefizite nicht zu leugnen“

Rotenburg – Bei der 50. heimatpolitischen Tagung der Angerbürger fand der Vortrag des CDU-Bundestagsabgeordneten Jochen-Konrad Fromme aus dem Landkreis Wolfenbüttel besondere Beachtung, heißt es in der «Rotenburger Rundschau» am 27. Februar. Fromme, der seit zehn Jahren dem Deutschen Bundestag angehört und Vorsitzender der Fraktions-Arbeitsgruppe Vertriebene, Flüchtlinge und Spätaussiedler ist, habe einen Überblick über seine Tätigkeiten gegeben. Laut Fromme sind 15 Millionen Deutsche am Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben worden und mehr als drei Millionen Spätaussiedler von 1990 bis heute nach Deutschland gekommen. Zwei Millionen lebten heute noch als deutsche Minderheit in ihren Heimatgebieten. Daher bleibe die Arbeit für Heimatvertriebene, Spätaussiedler und deutsche Minderheiten wichtig. Der Abgeordnete, auch Mitglied des Bundestags-Haushaltsausschusses, warnte jedoch auch vor dem „leider weit verbreiteten Irrtum“, „mit dem Wirtschaftsaufschwung hätten wir wieder Geld, das man nur zu verteilen braucht“. Dem sei leider nicht so, zitiert die Zeitung den Politiker. Über die seit der Wende rund 3,1 Millionen Spätaussiedler in die Bundesrepublik eingereisten Spätaussiedler äußerte Fromme, die meisten seien vorbildlich integriert. Es sei aber nicht zu leugnen, dass in den letzten Jahren Integrationsdefizite feststellbar seien.


Vater besteht auf Züchtigungsrecht

Villingen – Verängstigt, gequält und misshandelt: So erschien dieser Tage ein 14-jähriges Mädchen weinend bei der Polizei in Schwenningen. Es werde immer wieder vom Vater brutal geschlagen. Die Jugendliche bat um Unterbringung in einem Heim, berichtet der «Südkurier» am 2. März. Sie sei noch am gleichen Tag in einem Jugendheim untergebracht worden. Als die Polizei die Eltern aufsuchte, habe der angetrunkene Vater die Gewalttaten ohne schlechtes Gewissen eingeräumt. „Der Spätaussiedler rechtfertigte und brüstete sich sogar damit, dass es nach seiner Auffassung selbstverständlich ist, sein eigenes Fleisch und Blut züchtigen zu dürfen“, heißt es in dem Blatt. Die Mutter habe den Misshandlungen offenbar seit Jahren tatenlos zugesehen und nicht eingegriffen. Gegen die Eltern werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung und der Misshandlung von Schutzbefohlenen ermittelt.


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