Seit Januar gab es keine Mittel mehr für die 40-minütige Sendung, die wöchentlich im Programm war. Es hieß allerdings, die Redaktion könne ihre Arbeit wieder aufnehmen, sofern sie Geldgeber für „Altaier Weiten“ finde. Redakteurin Tatjana Filistowitsch, die die Sendung seit zehn Jahren betreut, war skeptisch, ob es gelingen werde, Finanzmittel aufzutreiben. Dann kamen die Hörer zu Hilfe, die sich mit dem unerwarteten Ende des einzigen deutschsprachigen Radioprogramms in der Region nicht abfinden wollten.
In zahlreichen Briefen an die örtliche Verwaltung, aber auch an die Regierung in Moskau sowie an die Rundfunkgesellschaft setzten sie sich vehement für die Wiederaufnahme der Sendung ein. Der Leiter der Sendezentrale in Barnaul rechnete allerdings nicht mit einem Erfolg der Proteste. Doch es kam anders: Seit Anfang Februar sendet „Altaier Weiten“ wieder. Einnahmen durch Werbung und Auftragsprogramme haben der Rundfunkgesellschaft möglich gemacht, die Sendung wieder aufzunehmen.
Derzeit hat die Redaktion allerdings nur 15 Minuten Sendezeit. Tatjana Filistowitsch ist jedoch zuversichtlich, dass womöglich ab Juni wieder in vollem Umfang ausgestrahlt werden kann. Das deutsche Generalkonsulat in Nowosibirsk und die Entwicklungsgesellschaft Halbstadt im gleichnamigen Deutschen Nationalen Rayon werden möglicherweise finanziell helfen. Beiden Institutionen liegt ein Kostenplan der Redaktion vor, wie das Programm weitergeführt werden soll. (© ORNIS, 27. März 2005)