Alexander Latotzky ist eines jener Kinder, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in einem sowjetischen Speziallager geboren wurden und ihre frühe Kindheit hinter Stacheldraht verbrachten.
Seine Mutter war von einem sowjetischen Militärtribunal wegen angeblicher Spionage zu 15 Jahren Haft verurteilt worden und hatte sich in einen ihrer Bewacher verliebt.
1950 wurden die Speziallager aufgelöst und die Häftlinge den DDR-Behörden übergeben. Sie sperrten die Mütter ins Gefängnis und nahmen ihnen die Kinder weg. Alexander war zwei Jahre alt, als er in ein Kinderheim kam. Sieben Jahre blieb er von seiner Mutter getrennt. Über seine Kindheit hat er Jahrzehnte nicht gesprochen.
Erst nach dem Fall der Mauer begann er, seine Geschichte und die seiner Eltern aufzuarbeiten. Das Schicksal seiner Familie gibt Einblicke in die Zeit stalinistischer Willkür.
Kindheit hinter Stacheldraht
Wie stalinistische Willkür eine Familie zerstörte
Von Ulrike Lückermann
SWR2 Leben
Dienstag, 11.08.2009, 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr
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