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Die Anregung zu dem Projekt kam aus der Erfahrung, dass viele Einheimische ebenso wie auch manche Aussiedler kaum mit der Geschichte der Deutschen aus Russland vertraut sind. So entstand die Idee, die mehr als 200 Jahre wechselvoller Kulturgeschichte der Russlanddeutschen in Liedern und Kostümen zu präsentieren. Das Szenario für das zweistündige Programm stellten Projektleiterin Ella Wiebe gemeinsam mit Lilia Stupar und dem Sozialpädagogen Thomas Kreienbaum zusammen.
„Das Ziel des Projektes war auch, unsere Landsleute zu motivieren, sich um eine gemeinsame Sache zu vereinen. Nach dem Programmstart und nach dem zweiten Auftritt in Hamm bei vollem Saal wissen wir, dass es richtig war“, erzählt Ella Wiebe. Die ehemalige Deutschlehrerin aus Sibirien lebt seit 1993 in Deutschland und ist in der Integrationsarbeit aktiv.
„Der weite Weg zurück“ gibt einen Einblick in Kultur und Liedgut der Russlanddeutschen. Der historische Hintergrund wird in knappen Worten von zwei Moderatorinnen erläutert. Zu jedem Abschnitt der russlanddeutschen Geschichte – vom Manifest der Zarin Katharina II. im Jahre 1763 bis zur Gegenwart - gibt es ein Lied. Und so gehören zum Programm deutsche, russische und ukrainische Lieder, Volkslieder und Romanzen – insgesamt ein Feuerwerk aus 28 Musikstücken, die in vier verschiedenen Trachten präsentiert werden.
„Als unsere Vorfahren nach Russland gingen, trugen sie in ihrem Herzen die Hoffnung, irgendwann zurückkehren zu können. Es war ein weiter Weg zurück. Diese Hoffnung ist nach über 200 Jahren in Erfüllung gegangen. Heute sind wir vielleicht wieder manchmal heimatlos, aber nicht hoffnungslos. Wir hoffen in unserem neuen Zuhause glücklich sein zu können“, so der Schluss und der Zukunftsgedanke.
„Das Projekt ist so erfolgreich geworden, weil alle Mitglieder des Vereins leidenschaftlich mitmachen“, sagt Ella Wiebe. Der 2004 gegründete Gesangsverein „Melodie“, in dem Freizeitsänger im Alter von 5 bis 73 Jahren aktiv sind, ist von ursprünglich 15 Personen auf 118 angewachsen. Dazu gehören der Chor „Melodie“, die Folkloregruppe „Heimatklänge“, der Kinderchor „Sonnenschein“ und der Jugendchor sowie zahlreiche Helfer. (gekürzt, Nina Paulsen)
Der Verein ist bereit, auch in anderen Orten aufzutreten. Kontakt: Ella Wiebe, Telefon: 02381–742 81)