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9. bis 15. April

Das normale Leben

Köln – Unzufrieden oder gar enttäuscht sei er nicht, sagt der 24 Jahre alte Student. Der Russlanddeutsche war Karsamstag aus der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ ausgeschieden. Die Zuschauer hatten ihn per Telefonabstimmung abgewählt, berichten die «Katholischen Nachrichten» am 11. April und zitieren den Aussiedler mit der Bemerkung, die Sendung sei zwar „eine tolle Erfahrung“ gewesen, „aber jetzt ist wieder das normale Leben angesagt“. Der Online-Dienst fügte hinzu, der Kölner Student habe sich mit 19 Jahren für den christlichen Glauben entschieden und gehöre einer den Baptisten nahe stehenden evangelikalen Gemeinde an.


Demnächst in die Hauptstadt

Kaltenkirchen – Sie haben dieselben Wurzeln und dieselben Probleme: Die jungen Leute zwischen 18 und 25 Jahren, die sich jeden Dienstag im Kinder- und Jugendtreff „Kaktus“ von Kaltenkirchen treffen, stammen alle aus der ehemaligen Sowjetunion, haben deutsche Vorfahren und sind als Jugendliche in die Bundesrepublik gekommen, schreibt das «Hamburger Abendblatt» am 11. April. Der 22-jährige Russlanddeutsche Alex Omet hat den Treffpunkt für junge Spätaussiedler ins Leben gerufen. Hier geht es dann hauptsächlich um die Vertiefung der Sprachkenntnisse, berichtet das Blatt, besprochen würden aber auch politische Ereignisse und alles, was die Teilnehmer auf dem Herzen hätten. Geplant sei jetzt eine Reise nach Berlin, die mit Hilfe eines heimischen Bundestagsabgeordneten organisiert werden soll.


Zweigleisige Integration

Altötting – Rund die Hälfte der Mädchen und Jungen im Maria-ward-Kindergarten der Gemeinde Altötting sind Kinder von Aussiedlern oder Ausländern. „Vielen fehlt jegliches Basiswissen“ sagt die Kindergartenleiterin Christine Lang und meint damit, dass die Kleinen oft zum ersten Mal im Kindergarten mit der deutschen Sprache in Berührung kommen, wie der «Alt-Neuöttinger Anzeiger» am 15. April berichtet. Mit einem speziellen Sprachprogramm sollen sie ihr Deutsch täglich verbessern. Für echte Integration aber, glaubt die Leiterin, sollte zweigleisig verfahren und die Eltern einbezogen werden. In einem ersten Projekt sei nun im Garten des Kinderhauses ein Spielhaus errichtet worden. Alle Eltern waren aufgerufen mitzumachen und sich auf diese Weise kennen zu lernen. Doch „auf wirklich fruchtbaren Boden fiel die Aktion nicht“, schreibt die Zeitung. Nur wenige Mütter und Väter seien gekommen. Deshalb seien demnächst weitere Projekte dieser Art angekündigt worden.


Raumpioniere in der Stadt

Berlin – Einst waren sie der Schrecken der Stadtverwaltungen und –planer, jetzt werden Projekte zur vorübergehenden Nutzung von Brachflächen in der Stadt ermuntert und unterstützt. Wie eine Stadtentwicklung von unten die Öde in ein belebtes Gelände verwandeln kann, zeigt eine Studie anhand vieler Beispiele aus Berlin, berichtet „Telepolis“ bei «Heise Online» am 15. April. Darin untersucht der Landschaftsarchitekt Klaus Overmeyer im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 40 Initiativen so genannter Raumpioniere. Die einen eröffnen eine Kneipe in einer Baulücke, andere spielen Golf auf Äckern, wo demnächst die Gebäuden des Bundesnachrichtendienstes errichtet werden, oder verwirklichen sich mit kulturellen und sozialen Projekten in leer stehenden Häusern. Nicht immer, heißt es in der Studie, seien die Ämter so entgegenkommend wie von den potentiellen Zwischennutzern gewünscht. So berichtet Sajjid Ahmad, der den Interkulturellen Garten in Berlin-Köpenick aufgebaut hat, von amtlichen Vorbehalten. Ob die Menschen aus prekären Lagen heraus überhaupt so ein Projekt durchziehen könnten, sei er gefragt worden. Ahmad: „Man konnte oder wollte sich nicht vorstellen, dass Immigranten, Aussiedler und ALG II-Empfänger gemeinsam gärtnern, in Kommunikation treten und so sozial integriert werden.“ Mittlerweile bauen die Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern auf 4.000 Quadratmetern Obst und Gemüse an.


Fahndungsgruppe „Ural“ gegen russlanddeutsche Drogenhändler

Passau – Ausgangspunkt für die Gründung der achtköpfigen Ermittlungsgruppe „Ural“ war die Festnahme von zwei russlanddeutschen Aussiedlern aus dem Landkreis Passau. Die beiden Männer gingen der Polizei im April 2005 ins Netz, als sie 1,6 Kilogramm Heroin aus den Niederlanden über die Grenze schmuggelten. Offenbar war es nicht ihre erste Drogen-Route, berichtet die «Passauer Neue Presse» am 14. April. Nach und nach gerieten immer mehr Mitglieder des Drogenhändlerrings ins Visier der Rauschgiftfahnder. Mittlerweile wird gegen 350 Beschuldigte ermittelt; 46 Täter sind bereits zu Haftstrafen verurteilt, berichtet das Blatt. Bei fast allen handele es sich um russlanddeutsche Zuwanderer, die meisten stammten aus Kasachstan


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