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26. Februar bis 4. März

Russlanddeutsche separat

Darmstadt – Das war nicht immer so. Doch heute sprechen die Jugendlichen, die sich in Gruppen auf Straßen und Parkplätzen in Darmstadt treffen, deutsch. Was sonst sollte der gemeinsame Nenner sein für die Kommunikation zwischen jungen Türken, Marokkanern, Serben und eben auch Deutschen, fragt das «Darmstädter Echo» in seiner Ausgabe vom 27. Februar. Heute sei weniger die Nationalität der Hauptbezugspunkt für die Cliquenbildung, wie Stadtjugendpfleger Rainer Claus beobachtet hat, als die Nachbarschaft, der Stadtteil, das gemeinsame Interesse. Mit einer Einschränkung: „Die russlanddeutschen Jugendlichen bleiben lieber für sich.“ Das bestätigt auch der 21 Jahre alte Bouji Rachid vom Kranichsteiner VIP-Jugendprojekt: „Trinken, Autobasteln, manche kiffen.“ Und: „Die Russen haben mit jedem Streit“, meint sein 16-jähriger Kumpel Habibi.  Marko Schäfer, der in Eberstadt-Süd kirchliche Kinder- und Jugendarbeit betreibt, glaubt den Grund zu kennen. Es gebe eine sehr große Verunsicherung bei den russlanddeutschen Jugendlichen, wenn sie nach Deutschland kommen. „Alles, was für sie normal war, wurde mit der Einreise komplett über den Haufen geworfen.“


Löchriges Regelwerk

Frankfurt am Main – Im Frühjahr 2004 war Egor Schneider auf Bitten des russischen Geheimdienstes FSB nach Moskau gereist, um in einem Gerichtsverfahren als Zeuge auszusagen. Seither sitzt er als Beschuldigter in der südrussischen Stadt Astrachan im Gefängnis, „wo der internationalen Öffentlichkeit weniger auffällt, was geschieht“, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am 3. März. Schneider hat von Deutschland aus Luxusautos an Kunden in Russland verkauft. Nun wird ihm vorgeworfen, die Zollgebühren für den Import der Autos nicht bezahlt und womöglich sogar eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben. Die Zeitung zitiert Schneiders Anwalt Piotr Kirejew mit dem Hinweis, den Gesetzen nach müsse in Russland nicht der Verkäufer, sondern der Kunde, der ein Auto importiert, Zoll bezahlen. In russischen Blättern hieß es laut FAZ über den Fall, als Russlanddeutscher aus Kasachstan habe Schneider wissen müssen, was ihm in Russland drohe – ein löchriges Regelwerk und Beamtenwillkür. Anwalt Kirejew hält es für unfassbar, dass Schneider noch immer in Haft ist, obwohl die Käufer der Autos die Zollgebühren Ende 2004 schließlich doch noch bezahlt hätten.


Rückkehr nach Kasachstan

Bonn – Ein Möbelfabrikant, der in Deutschland Bademeister war, ein Getränke-Hersteller, der in Deutschland Straßen fegen sollte, ein Weinbauer und ein Generaldirektor: Alle vier kamen einst als Russlanddeutsche aus Kasachstan nach Deutschland, berichtet «Deutsche Welle Im Focus» am 28. Februar. Nach einiger Zeit gingen sie, „enttäuscht oder ernüchtert“, nach Kasachstan zurück. Jetzt sind sie wieder wer – anders als in Deutschland, wo sie nur Russlanddeutsche waren, heißt es bei der Deutschen Welle, die auf die Erstausstrahlung des Filmbeitrags „Zurückgekehrt nach Kasachstan“ im TV-Angebot des Senders hinweist.


Quartierprofile

Münster – Die Struktur eines Wohnviertels bestimmt wesentlich, ob Integration leicht gelingt oder nicht. Auch zeigt sich, dass die kulturelle, berufliche und soziale Herkunft und der Familienstand der Zuwanderer ebenfalls bestimmen, unter welchen Wohn- und Lebensverhältnissen die Eingewöhnung sich schneller vollzieht. Das ergibt eine Analyse von drei Stadtteilen in Münster, die vom Institut für Geographie der dortigen Universität durchgeführt wurde, berichtet der Nachrichtendienst «Ebel-Team» am 2. März. Die Ergebnisse der dreijährigen Untersuchung, die von der  städtischen Koordinierungsstelle für Aussiedler-, Flüchtlings- und Asylbewerberangelegenheiten für das deutsch-niederländische Interreg-Projekt „Zuwanderer integrieren“ in Auftrag gegeben wurde, liegen jetzt vor. Quartierprofile, wie sie mit der Analyse ausgearbeitet wurden, „können für die Arbeit von Integrationslotsen wichtige Impulse geben“, so Dezernent Jochen Köhnke, Leiter des Interreg-Projekts.


Existenzgründungen gegen Arbeitslosigkeit

Rostock – Existenzgründungen bieten nach Ansicht des Rostocker Vereins Dien Hong die Chance, die hohe Arbeitslosigkeit unter Zuwanderern zu mindern. Während die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern bei rund 19 Prozent liege, betrage sie unter Migranten 45 Prozent, sagte Dien-Hong-Sprecher Hartmut Gutsche nach einem Bericht der «Lübecker Nachrichten» vom 3. März. Im Nordosten lebten rund 30.000 Ausländer und etwa genau so viele Spätaussiedler und andere Migranten.


Migranten liegen bei Firmengründungen vorn

Frankfurt – Ausländer, eingebürgerte Deutsche, Spätaussiedler – fast jeder fünfte Einwohner Deutschlands ist Zuwanderer oder stammt aus zugewanderten Familien. Welche Rolle diese Gruppe bei Firmengründungen spielt, ist wissenschaftlich kaum untersucht, schreibt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» in ihrem Netzauftritt am 3. März. Eines sei jedenfalls sicher: Gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen ist die Gründungsneigung bei Migranten höher als bei einheimischen Deutschen, so Margarita Tchouvakhina, Direktorin der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) der Universität Mannheim kommt in einer Untersuchung zu dem Schluss, dass der Gründungsmut von Migranten allerdings häufig aus der Not geboren ist. In den vergangenen Jahren seien die Beschäftigungschancen insgesamt gesunken. Entscheidend für den Erfolg einer Gründung ist nach IfM-Angaben eine solide Vorbereitung. Daran mangele es vielen Einheimischen, noch mehr aber den Migranten


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