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2. bis 8. Mai 18. Kalenderwoche

Sport und Integration

Berlin - Weil es noch keine verlässlichen Daten „über die positive Wirkung des Sports bei der Integration junger Aussiedler“ gebe, hat die angehende Erziehungswissenschaftlerin Natalia Lotz das Thema zum Gegenstand einer wissenschaftlichen Arbeit gemacht. Das berichtet sie in dem Informationsblatt „Nachbarn“, das von der Aussiedlerorganisation „Vision“ in Berlin-Marzahn herausgegeben wird (Ausgabe Nr. 2, 2005). In dem Interview kommt Frau Lotz zu dem Ergebnis, Sport sei eine der „wirksamsten Formen zur Integration von jungen Leuten“.


„Zukunft gemeinsam gestalten“

Traunreut – Das „Heimathaus“ im oberbayerischen Traunreut hat im vergangenen Jahr besonders mit Veranstaltungen für Aussiedler von sich reden gemacht. Das Integrationsprojekt „Zukunft gemeinsam gestalten“ verzeichnete 2004 über 2700 Besucher, berichtet der „Traunreuter Anzeiger“ am 8. Mai aus Anlass der Jahreshauptversammlung des Trägervereins des Heimathauses. Hier finden Sprachunterricht für Russlanddeutsche, Computerkurse und Beratung in Alltagsfragen statt. Eine Theatergruppe und ein Chor sind inzwischen aus der Vielzahl von Aktivitäten hervorgegangen.


Andrang auf Integrationskurs

Ahaus - Aus Russland, Kyrgyzstan und Kasachstan stammen die meisten Teilnehmer des ersten Integrationskurses nach dem neuen Zuwanderungsgesetz in Ahaus, einer Stadt im nordrhein-westfälischen Münsterland. „Ahaus Online“ berichtet am 4. Mai, die Nachfrage seit derart groß gewesen, dass viele Interessenten auf den nächsten Kurs vertröstet werden mussten.


Schatten auf Integrationskurs

Frankfurt am Main - Die Integrationskurse, die das neue Zuwanderungsgesetz seit Jahresbeginn vorschreibt, gestalten sich schwierig – vor allem bei Finanzierung und Qualitätsstandards. Am Beispiel Frankfurts beschreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 2. Mai, dass bewährte Sprachangebote dabei immer stärker ins Hintertreffen gerieten. Bislang war in der Mainmetropole das städtische Amt für multikulturelle Angelegenheiten für Integrationsaufgaben zuständig. Inzwischen habe das in Nürnberg ansässige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verfügt, dass die örtliche  Ausländerbehörde für Neueinwanderer zuständig sei. Sowohl dem Bundesamt als auch der städtischen Behörde bescheinigen Sprachvermittler und Pädagogen nur geringe „Kompetenzen, um die Fähigkeiten eines Einwanderers einzuschätzen“.


Kreativ durch creAktiv

Bad Kreuznach – Im August beginnt Kristina Seibel aus Kasachstan ihre Frisörlehre in Bad Kreuznach. Ihren Ausbildungsvertrag verdankt sie nicht zuletzt dem Programm creAktiv, bei dem sich Stadtverwaltung und Berufschule zusammengetan haben. Nach einem Bericht der „Allgemeinen Zeitung“ vom 3. Mai soll das Projekt jungen Leuten mit Lernproblemen – Zuwanderern und anderen - helfen, die jedoch praktische Begabungen besitzen. Damit soll der Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen entgegengewirkt werden.


Musik verbindet

Kleinweiler-Hofen – Tatjana Schiller ist vor elf Jahren mit ihrem Mann aus Kasachstan in die oberbayerische Gemeinde Kleinweiler gezogen. Heute steht die Pianistin und Akkordeonspielerin im Mittelpunkt des musikalischen Lebens ihrer Gemeinde, nicht zuletzt als Chorleiterin. Nach einem Bericht der „Allgäuer Zeitung“ vom 4. Mai überzeugten die Sängerinnen und Sänger kürzlich im Rahmen eines Chorabends ihre Zuhörer, an dem sich mehrere Chöre der Region beteiligten.


Kontaktfreude

Solingen – Mehr Kontakt zu einheimischen Gleichaltrigen wünschen sich manch junge Aussiedler, damit ihre Sprachkenntnisse sich schneller bessern. Bei einer Veranstaltung der Volkshochschule Solingen unter dem Titel „Miteinander reden“ ging es nach einem Bericht des „Solinger Tageblatts“ vom 30. April um das Zusammenleben von Einheimischen, Aussiedlern und Ausländern. Nach Darstellung einer Referentin falle es jungen Aussiedlern häufig schwer, Kontakte zu knüpfen, so dass sie häufig isoliert unter sich blieben.


Mord nach Streit

Deggendorf - Ein 30-jähriger Russe sitzt im niederbayerischen Regensburg in Haft, nachdem er einen vier Jahre jüngeren Russlanddeutschen niedergeschossen hat. Nach einem Bericht der „Passauer Neuen Presse“ vom 5. Mai gehörte das Opfer vermutlich zu einer Gruppe junger Männer, die in Deggendorf mit zwei Männern in Streit geraten waren. Die Hintergründe sind noch nicht geklärt. Die „Deggendorfer Zeitung“ berichtet am gleichen Tag, die Polizei schließe einen Drogenstreit aus, möglicherweise sei Rache im Spiel. Die Ermittler prüfen zudem, ob die Tat in Zusammenhang mit einem anderen Vorfall steht, bei dem ein maskierter Mann mehrere Spätaussiedler mit einer Axt attackierte und einen 28-Jährigen dabei verletzte.


Lebenslang in Haft

Bochum – Zu lebenslanger Haft sind die Mitglieder einer Drogenbande vom Landgericht Bochum verurteilt worden. Weitere Angeklagte erhielten langjährige Gefängnisstrafen. Die  „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet am 5. Mai, die Täter seien Aussiedler aus Russland, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan. Ihnen werden mehrere Morde zur Last gelegt. Der Richter hob die besondere Grausamkeit eines der Täter hervor und meinte: „Wenn Eugen N. in Kasachstan im mütterlichen Haushalt geblieben wäre, ist zweifelhaft, ob er so ein eiskalter Mörder geworden wäre.“


Schutzgeld erpresst

Bielefeld - Mit einem üblen Trick haben vier Männer in Bielefeld russlanddeutsche Geschäftsleute erpresst. Die Opfer sind um Schutzgeld angegangen worden, um einen örtlichen Boxverein zu unterstützen. Nach einem Bericht des „Iserlohner Kreisanzeigers“ vom 2. Mai war ein „Sponsor“ gar von den Männern zusammengeschlagen und schwer verletzt worden.


Sorgenkinder junge Aussiedler

Stuttgart - Im Bundesland Baden-Württemberg hat die Zahl der Straftaten im Jahr 2004 einen Höchststand erreicht. Kinder und Jugendliche sind immer häufiger die Täter. Nach einem Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“ vom 4. Mai bereiten vor allem junge Aussiedler wachsende Sorgen. Polizeipräsident Erwin Hetger: „Das Gebot der Stunde ist Integration, Integration und nochmals Integration.“


Zu guter Letzt

Quickborn – Fast 2,5 Promille hatte ein Russlanddeutscher im Blut, der in Schlangenlinien durchs norddeutsche Quickborn radelte. Als die Polizei ihn stoppte und zur Blutprobe mitnehmen wollte, wehrte sich der 53-Jährige beharrlich, so dass ihm Handschellen angelegt werden mussten. Was dann folgte, beschreibt das „Hamburger Abendblatt“ am 6. Mai: Als dem Mann die Handfesseln abgenommen werden sollten, brach der Schlüssel ab. Die Feuerwehr musste anrücken und befreite den Unglücklichen mit einem Bolzenschneider.


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