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Sommermärchen

Bundeswehr und Integration
Sommermärchen Foto: Schnoooki/pixelio.de

Ausgerechnet das Militär! „Wertvoll“ nennt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung den Beitrag der Bundeswehr zur Integration von Aussiedlern und anderen Zugewanderten in Deutschland. Bernd Mesovic zeigt sich nicht ergriffen.

Kommentar von Bernd Mesovic

„Die Bundeswehr setzt auf interkulturelle Kompetenz – das ist Chance und Herausforderung zugleich! In keiner anderen Institution werden Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religionen so zusammengeführt. Damit leistet die Bundeswehr einen wertvollen Beitrag für den Zusammenhalt und die Integration in unserem Land“, behauptete Staatsministerin Böhmer, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, anlässlich eines Besuches bei der Zentralen Koordinierungsstelle am Zentrum für Innere Führung in Koblenz am 13. Juli 2010.

Parallel zur Entdeckung der interkulturellen Kompetenz der deutschen Fußballnationalmannschaft mit Migrationshintergrund verbreitete die Staatsministerin das militärische Sommermärchen. Migrantinnen und Migranten können mit ihren Sprachkenntnissen und mit ihrer eigenen Migrationserfahrung besonders sensibel auf unterschiedliche Kulturen und Religionen eingehen.

Die bewaffneten Sozialarbeiter mit Migrationshintergrund werden aber auch darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich erst beweisen müssen: „Zugleich erhalten die Migranten selber durch ihren Dienst bei der Bundeswehr die Chance, auf besondere Weise ja zu unserem Land zu sagen.“ Nicht behauptet hat Frau Staatsministerin Böhmer, dass es demnächst mehrsprachige Werbungsblätter dulce et decorum est pro patria mori* geben werde. (…)

* süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben (Horaz)

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Bernd Mesovic ist Referent bei Pro Asyl. Der Kommentar erschien zuerst im Kultur- magazin für Migration und Partizpation „nah & fern“, Ausgabe 45