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Russlanddeutsche Begegnungsstätten planen ihre Zukunft

Internationaler Verband der deutschen Kultur begeht Gründungsjubiläum
Russlanddeutsche Begegnungsstätten planen ihre Zukunft Deutsch-Russisches Haus in Moskau
Foto: GTZ

Moskau (ORNIS) - Der Internationale Verband der Deutschen Kultur (IVDK) hat sein 15-jähriges Bestehen mit einer Konferenz zur russisch-deutschen Zusammenarbeit für die russlanddeutsche Bevölkerungsgruppe begangen. Der Beginn der Regierungskooperation vor 15 Jahren war zugleich die Geburtsstunde des IVDK. Im Deutsch-Russischen Haus in Moskau blickte man zurück unter dem Thema: „Die Russlanddeutschen als Faktor im deutsch-russischen Dialog“.

Über hundert Vertreter von Begegnungsstätten in Russland, aber auch aus Kasachstan, Usbekistan, der Ukraine und Aserbaidschan waren in den ersten Novembertagen nach Moskau gekommen, um an dem Forum teilzunehmen. Auf der Tagesordnung standen Fragen des kulturellen Selbstverständnissen der Russlanddeutschen heute sowie Sprache und Identität der deutschen Minderheit.

In mehreren Arbeitsgruppen widmeten sich die Teilnehmer künftigen Aktivitäten der Begegnungszentren, der Informationstätigkeit und der  Kooperation mit Behörden. Zu den Schwerpunkten der künftigen Kulturarbeit zählen die Verbesserung des Informationsaustausches, um die verstreut siedelnden Gemeinden zu erreichen, Sprachkurse und die Förderung der Jugendarbeit

An der Präsentation der Arbeitsergebnisse im Plenum haben auch Gäste aus Deutschland teilgenommen, darunter der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung Christoph Bergner. In seinem Wortbeitrag unterstrich er die Bereitschaft Deutschlands, die Unterstützung für die Russlanddeutschen fortzusetzen. Er erinnerte an die historische Verpflichtung Deutschlands: Wenige Wochen nach dem Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion war im Jahr 1941 hatte Stalin die Deportation der deutschen Bevölkerungsgruppe aus der Wolga-Republik und anderen Gebieten befohlen.
 
Im Rahmen des Forums fand auch die 11. Historikerkonferenz statt zum Thema  „Der russische Staat, seine Gesellschaft und die deutsche Minderheit“. Die Erörterungen bezogen sich auf die Phase des 18. Jahrhunderts bis in die Neuzeit. Für viel Russlanddeutsche, die der Deportation zum Opfer gefallen waren, hat die Archivarbeit der Geschichtsforscher in jüngster Vergangenheit Aufschluss über die eigene Herkunft und Familiengeschichte gebracht.

Erwartungsgemäß ist der Gründer des IVDK, Heinrich Martens, erneut als Vorsitzender des Verbandes bestätigt worden. Nicht zuletzt war das Forum auch ein Kulturereignis für die Versammelten und Gäste. Sänger und Musiker aus zahlreichen Regionen Russlands setzten einen unterhaltsamen Kontrapunkt zu den Debatten und Vorträgen. (© ORNIS/Tatjana Ilarionova, 7. November 2006)

Die Autorin war Referentin
bei der erwähnten Historikerkonferenz
und hat u.a. über die Entwicklung
russlanddeutscher Organisationen gesprochen

 
Links zum Thema
- Internetangebot des IDK

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