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Michail Suprun will weiterkämpfen
Berlin (9. Dezember 2011) - Trotz eines entlastenden Urteils in der so genannten "Affäre Archangelsk" will der Historiker Michail Suprun weiter für ein Ende des Paragraph 137 des russischen Strafgesetzes kämpfen, der "gesetzwidriges Sammeln und Verbreiten von Informationen über Privatpersonen" unter Strafe stellt. "Das ist außerordentlich wichtig für mein eigenes Projekt als auch allgemein für die Geschichtswissenschaftler in Russland", sagte Suprun gegenüber Ornis-Press. Der Wissenschaftler stand in Archangelsk vor Gericht, weil er für ein Gedenkbuch personenbezogene Daten zu deportierten Russlanddeutschen zusammengetragen hat, die nach 1941 in die Region Archangelsk verschleppt worden waren. Weiter berichtete Suprun, obwohl das Gericht von einer Bestrafung abgesehen habe, verfüge der Geheimdienst FSB immer noch über das vor zwei Jahren konfiszierte Projekt-Archiv. Auch habe er seinen Computer mit weiteren Forschungsdaten nicht zurückerhalten.
Nichtregierungsorganisationen: Putin warnt Ausland
Berlin (5. Dezember 2011) - Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin hat erneut „das Ausland“ davor gewarnt, russische Nichtregierungsorganisationen finanziell zu unterstützen. Vor Anhängern seiner Partei "Einiges Russland" stellte Putin die Behauptung auf, Hilfen für zivilgesellschaftliche Organisationen seien eine „kostspielige und ineffektive Außenpolitik“ der Geberländer. Nichtstaatliche Organisationen sind auch die Interessenvertretungen der deutschen Minderheit in Russland, die von bundesdeutscher Seite finanzielle Zuwendungen erhalten.
Kyrgyzstan: Stirbt die deutsche Minderheit aus?
New York (18. November 2011) - Es ist ungewiss, ob die deutsche Minderheit in Kyrgyzstan in zehn Jahren noch den 80. Jahrestag der Deportation aus dem Wolgagebiet begehen kann. Nach einem Bericht des Internetportals EURASIA.NET harren nur noch wenige aus in dem mittelasiatischen Land. Unter den Zurückgebliebenen mache sich Verbitterung breit, meint Autorin Nate Schenkhan aus Bischkek, da vielfach nur noch jene geblieben seien, die von der Bundesrepublik abgewiesen worden seien. Irina Krieger beispielsweise, Tochter eines russlanddeutschen Vaters, hatte keine Gelegenheit Deutsch zu lernen, um den vorgeschriebenen Sprachtest zu absolvieren. Sie sagt: "Es ist so beleidigend, nicht zugelassen zu werden, während so viele andere angenommen wurden." EURASIA.NET wird vom Open Society Institute in New York herausgegeben.
Kein Konto mit russischen Pass
Berlin (16. November 2011) - Wer mit einem russischen Pass in Deutschland lebt - Angehörige von Spätaussiedlern etwa - hat es schwer, von der Deutschen Post einen Nachweis seiner Identität zu erhalten. Das so genannte Postident-Verfahren ist beispielsweise erforderlich, wenn jemand ein Bankkonto über das Internet eröffnen will. Obwohl die wichtigsten Angaben in russischen Pässen seit langem auch in lateinischer Schrift zu lesen sind, ist die ausstellende Behörde nur in kyrillischer Schrift vermerkt. Damit begründet nach einem Bericht der Zeitschrift MiGAZIN die Deutsche Post ihre Weigerung, die Identität des Kunden zu bestätigen. Die zuständige Aufsichtsbehörde prüft derzeit mehrere Beschwerden von russischen Passinhabern.
Aussiedler als Narrennachwuchs
Bad Säckingen (10. November 2011) - Den Karnevalsvereinen und Spielmannszügen laufen offenbar die Mitglieder weg. Jetzt sollen Aussiedler ran und für frischen Wind in der Brauchtumspflege sorgen. Diese Idee ist bei der Herbsttagung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte in Bad Säckingen vorgetragen worden. Wie man Aussiedler für Narrenmarsch und Konfettiregen gewinnen könnte, verriet Zunftpräsident Roland Wehrle der lustigen Runde: Russlanddeutsche sollten schon in Kindergarten und Grundschule "an unsere Kultur herangeführt und begeistert werden". Schützenhilfe mit wissenschaftlichem Anstrich leistete der Kölner Soziologe Stefan Bischoff, der von der "sozialen Integration" durch die Narren sprach. In einer von der Bundesregierung bezahlten Studie hat Bischof Gedanken zusammengetragen, wie Musikvereinigungen vor weiterem Schwund bewahrt werden können. So wurde der PR-Mann zum Integrationsexperten für die Welt von Karneval und Fasching.
Rückkehrer
Barnaul (27. Oktober 2011) - Über 50 russlanddeutsche Familien sind in diesem Jahr aus Deutschland in das Altaigebiet zurückgekehrt. Diese Zahl nannte der neue Generalkonsul der Bundesrepublik in Nowosibirsk, Neithart Höfer-Wissing, bei seinem Antrittsbesuch im westsibirischen Barnaul. Der Diplomat, der seit Ende September im Amt ist, sagte bei einem Pressegespräch, viele Rückkehrer hätten zudem ihre deutsche Staatsbürgerschaft aufgegeben. Nach einem Bericht der Agentur russland.RU teilte Höfer-Wissing überdies mit, die Hilfen der deutschen Seite für die russlanddeutschen Gemeinden würden weiter geschmälert.
Museum für Russlanddeutsche
Berlin (25. Oktober 2011) - Ende Juni ist das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold feierlich eröffnet worden. Die Dauerausstellung auf einer Ausstellungsfläche von 500 Quadratmetern trägt den Titel „Ausgepackt. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“. Vier Monate später zieht Claudia Biehan eine erste Bilanz und fragt: Welches Bild von Russlanddeutschen stellt das Museumskonzept den Besuchern vor? In einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur geht sie zudem der Frage nach, welche Aussagekraft die Ausstellung für die Alltagswirklichkeit von Ausiedlern hat.
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Orden der Freundschaft für von Studnitz
Berlin (21. Oktober 2011) - Der langjährige deutsche Botschafter in Moskau, Ernst-Jörg von Studnitz, hat den Orden der Freundschaft der Russischen Föderation erhalten. Die Auszeichnung, die aus dem sowjetischen Orden der Völkerfreundschaft hervorgegangen ist, wird Ausländern zuerkannt, die sich zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Russland engagiert haben. Das in Berlin ansässige Deutsch-Russische Forum, dessen Vorstandsvorsitzender von Studnitz ist, hat in einer Presseerklärung eine eigene Sicht vorgetragen und meint, der Ex-Diplomat habe den Orden für seinen Beitrag zur "Verfestigung" der nachbarschaftlichen Beziehungen beider Länder erhalten. Diese Interpretation könnte dem Orden eine völlig neue Bedeutung geben.
Kulunda-Projekt
Halle (18. Oktober 2011) - Unweit des Deutsch-Nationalen Rayons Halbstadt in Westsibirien starten deutsche Wissenschaftler demnächst ein Forschungsprojekt, das neue Erkenntnisse über Landnutzung in Steppengebieten bringen soll. Ziel der fünfjährigen Arbeit in der Kulunda-Steppe ist, die Erträge der Landwirtschaft zu steigern und gleichzeitig umweltschonend zu arbeiten. In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind weite Flächen der Steppenlandschaft für den Ackerbau erschlossen worden. Das hat der Bodenzerstörung dramatisch Vorschub geleistet. Die Kulunda-Steppe hat eine große Bedeutung für die Versorgung der russischen Bevölkerung mit landwirtschaftlichen Produkten.
Sprechen gut - Lesen weniger
Berlin (12. September 2011) - In Deutschland gibt es unter Zuwanderern und angestammten Einwohnern rund 2,3 Millionen Menschen, die weder lesen noch schreiben können. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen UNESCO macht dafür in ihrem Weltbildungsbericht 2011 mangelndes politisches Engagement verantwortlich. Auch gebe es kaum Bildungsprogramme, um dem Problem zu begegnen. Betroffen ist auch die Gruppe der Aussiedler. Viele Aussiedler beherrschen die deutsche Sprache gut, haben jedoch mit der lateinischen Schrift ihre Probleme. Lesen und schreiben stellt daher teils unüberwindliche Anforderungen an sie.
Tomsk: Deutsche Partnerstadt gesucht
Tomsk (10. September 2011) - Das westsibirische Tomsk sucht eine Partnerstadt in Deutschland. Das sagte Gouverneur Viktor Kress in einem Gespräch mit der Moskauer Deutschen Zeitung. Dabei kann die Anfang des 17. Jahrhunderts gegründete Stadt mit einer halben Million Einwohnern durchaus anspruchsvoll sein. Tomsk besitzt mehrere Universitäten und ist ein Verwaltungszentrum. Kress, der russlanddeutscher Herkunft ist, setzte sich zugleich dafür ein, Aussiedler in Deutschland zur Rückkehr nach Russland zu bewegen, etwa mit kostenlosen Grundstücken und Ländereien. Über die Bedeutung seiner Landsleute sagte der Politiker: "Ich denke, es wird Russland schlecht bekommen, wenn alle Deutschen weggehen."
Trickbetrüger unterwegs
Paderborn (6. September 2011) - In der Region Paderborn sind offenbar erneut Trickbetrüger unterwegs, die es insbesondere auf Aussiedler abgesehen haben. Darauf weist die Tageszeitung "Neue Westfälische" hin. So werden bevorzugt ältere Menschen auf offener Straße oder am Telefon dazu veranlasst, Geld zu besorgen, um etwa nahen Angehörigen zu Hilfe zu kommen oder drohendes Unheil abzuwenden. Die Täterinnen und Täter sprechen ihre Opfer in der Regel in russischer Sprache an.
Kulturverband IVdK ehrt Elite
Moskau (25. August 2011) - Zum ersten Mal hat der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVdK) in Moskau in diesem Jahr Angehörige der deutschen Minderheit ausgezeichnet, die in Kultur, Wissenschaft, Sport und auf andere Weise öffentlich hervorgetreten sind. Die Ehrung trägt den leicht irritierenden Titel "Russlanddeutsche in der Avantgarde der Zukunft". Die künftige Elite repräsentiert nach IVdK-Ansicht auf kulturellem Gebiet der 77-jährige Sänger Eduard Hill, der den Anna-German-Förderpreis erhalten hat.
Offenbar ließen sich keine preiswürdigen Persönlichkeiten auf den Gebieten Pädagogik und gesellschaftliches Engagement finden - diese Kategorien blieben unbesetzt. Gut, dass in der Kategorie Sport der Weltmeister im Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben (Powerlifting), Michail Weber, zur Verfügung stand und ebenfalls einen Förderpreis erhielt. Beim Internationalen Powerlifting-Verband ist Weber allerdings nicht bekannt.
Brief an die Kanzlerin
Moskau (22. August 2011) - In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der russlanddeutsche Schriftsteller Hugo Wormsbecher beklagt, dass die Regierungen Russlands und Deutschlands offiziell von der Rückgewinnung territorialer Autonomie der deutschen Minderheit in Russland Abstand nehmen wollen. In einem Protokoll hatten beide Seiten 1992 die Option auf Wiederherstellung der Staatlichkeit festgehalten. Auf Initiative der russischen Seite wird derzeit nach einer Neubestimmung der Aufgaben der Deutsch-Russischen Regierungskommission gesucht, wobei von einer territorialen Selbständigkeit nicht mehr die Rede sein soll.
Wormsbecher schrieb am 4. August an die Kanzlerin: "Nichts Schlimmeres kann es heute für uns Deutsche in Russland und anderen GUS-Ländern geben." Der in Moskau lebende 73-jährige Schriftsteller setzt sich seit den sechziger Jahren für die Rehabilitierung der Russlanddeutschen ein und war einer der Begründer der russlanddeutschen "Wiedergeburt" Ende der achtziger Jahre. Das Thema einer autonomen Republik an der Wolge ist seit langem heftig zwischen den russlanddeutschen Verbänden umstritten und hatte sogar zu Abspaltungen geführt.
Sprachtests teils regelwidrig
Brüssel (2. August 2011) - Sprachtests dürfen nicht zur Bedingung gemacht werden, wenn Familienmitglieder zu ihren Angehörigen nach Deutschland einreisen wollen. Diese Ansicht vertritt die Europäische Kommission in Brüssel. Nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel" hat die Kommission im Mai in einer Stellungnahme erneut darauf hingewiesen, dass Richtlinien aus dem Jahr 2003 auf europäischer Ebene das Recht auf Familienzusammenführung bereits regeln.
In dem konkreten Fall ging es um die Einreise einer Frau aus Afghanistan, die von den niederlädischen Behörden an der Einreise zu ihrem Ehemann und acht Kindern gehindert worden war, weil sie keine holländischen Sprachkenntnisse nachweisen konnte. Danach dürften auch die in Deutschland geübte Verfahrensweise nicht EU-regelkonform sein, wenn etwa Angehörigen von Spätaussiedlern der Familienzuzug verweigert wird, weil sie keine deutschen Sprachkenntnisse haben.
Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Detmold (23. Juli 2011) Mit einem Museumsfest hat das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold am 23. Juli seine Neueröffnung begangen. Die ebenfalls neu konzipierte Dauerausstellung „Ausgepackt. Geschichte und Gegenwart der Russlanddeutschen“ wird künftig in neuen Räumen stattfinden und die 250-jährige Geschichte der Deutschen aus Russland nachzeichnen. Der Eröffnungstag markiert ein besonderes Datum: Am 23. Juli 1763 hatte die russische Zarin Katharina II. einen Erlass veröffentlicht, in dem sie ausländische Zuwanderer einlud, sich in Russland anzusiedeln und Land urbar zu machen.
Gedenkgottesdienste
Hannover (14. Juli 2011) - Die Evangelische Kirche hat ihre Gemeinden aufgefordert, bei Gottesdiensten und Fürbitten im August das Schicksal der Russlanddeutschen zum Thema zu machen. Anlass ist der 70. Jahrestag der Deportation Hunderttausender Deutschstämmiger in der Sowjetunion auf Geheiß Stalins. Wenige Wochen zuvor war die deutsche Wehrmacht 1941 in der UdSSR einmaschiert. In dem vom ehemaligen Kirchenpräsident Helge Klassohn unterzeichneten Schreiben appelliert die Kirchenleitung an die Gemeinden, "das schwere Schicksal der Russlanddeutschen, das noch Generationen nachwirkt, nicht zu vergessen".
Preis für Putins "Politik der Werte"
Berlin (11. Juli 2011) Weil Wladimir Putin "ganz in der Tradition Peter des Großen als Weichensteller in Richtung Zukunft" gelte, wird der Berliner Verein "Werkstatt Deutschland" dem russischen Präsidenten den diesjährigen Quadriga-Preis verleihen. Die Auszeichnung ehrt Personen, die Vorbildliches in Sachen "Aufklärung, Engagement und Gemeinwohl" geleistet haben. In der deutschen Presse fragt man sich, ob beispielsweise russische Bürgerrechtler und Intellektuelle Putin in dieser Charakterisierung wiedererkennen. Offenbar hat es im Kuratorium von "Werkstatt Deutschland", dem vor allem Parteipolitiker und Wirtschaftsführer angehören, eine Debatte über die zweifelhafte Würdigung Putins gegeben. Schließlich hat sich jedoch nur der Vertreter der Grünen, Cem Özdemir, gegen das Projekt ausgesprochen.
Eine ausschlaggebende Rolle spielt bei "Werkstatt Deutschland" der Vereinsvorsitzende Lothar de Maiziere, der letzte Ministerpräsident der DDR. Der Anwalt, der im vergangenen Jahr mit dem "Russischen Orden der Freundschaft" ausgezeichnet worden ist, sitzt zugleich im Lenkungsausschuss des "Petersburger Dialogs". Der Dialog setzt sich nach eigener Darstellung für die Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft Deutschlands und Russlands ein. Kritische Distanz zur politischen Führung in Moskau wird de Maiziere nicht nachgesagt.
Die Frankfurter Rundschau schließt eine Betrachtung über die "groteske Auszeichnung" an Putin mit der Bemerkung: "Wünschen wir dem Verein für die Zukunft mehr Geschick oder ein stilles Dahinscheiden."
Täter waren Rechtsradikale
Weiden (20. Juni 2011) - Der Brandanschlag auf die Aufnahmestelle für Aussiedler in Weiden (Oberpfalz) geht nach Erkenntnissen der Ermittler auf das Konto von Rechtsradikalen. In der Nacht zum 10. Juni war das Verwaltungsgebäude durch Brandsätze beschädigt worden, ohne dass Menschen verletzt wurden. Inzwischen sind drei junge Männer festgenommen worden, die die Tat eingestanden haben. Nach Angaben der Polizei liegt das Motiv zu der Tat "auch in der fremdenfeindlichen Gesinnung" der Beschuldigten. Zudem sollen die Täter angetrunken gewesen sein. Gegen zwei von ihnen wurde Haftbefehl erlassen.
Mehr Wissen um therapeutische Beratung vonnöten
Nürnberg (7. Juni 2011) - In seelischen Notlagen brauchen Patienten therapeutische Betreuung, die kulturelle Prägung, Alltagserfahrung und Mentalität in Betracht zieht. Dieser Anforderung in Bezug auf russischsprachige Zuwanderer widmet sich die vor zwei Jahren gegründete "Deutsch-Russische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosoziale Gesundheit" in Nürnberg. Die Organisation hatte dieser Tage zum ersten internationalen Kongress "Psychosoziale Gesundheit zwischen Ost und West" eingeladen, um Fachleute miteinander ins Gespräch zu bringen und damit die psychosoziale Versorgung sowohl in Deutschland als auch in russischsprachigen Ländern zu verbessern. Die Bedeutung vertiefter Kenntnisse unterstrich die Aussiedlerseelsorgerin der Evangelischen Kirche in Nürnberg, Sabine Arnold: „Die Zuwanderer kommen teilweise mit schwerem psychischen Gepäck zu uns“.
Bewerbungen für Journalistenfortbildung
Hamburg (10. Mai 2011) - Die im vergangenen Jahr gegründete International Academy of Journalism (Intajour) in Hamburg nimmt erstmals Bewerbungen von Journalisten zur Fortbildung entgegen. Der Kurs "Journalismus in der digitalen Welt" richtet sich besonders an Interessenten aus Ländern mit bedrohter Pressefreiheit. Intajour gehört zum Medienunternehmen Bertelsmann in Gütersloh. Die zehnmonatige Weiterbildung umfasst neben zeitweiliger Präsenz in Hamburg vor allem eine Teilnahme übers Internet. Die Zahl der Kursteilnehmer ist auf zwölf Personen beschränkt. Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2011. Bewerbungen können ausschließlich online übermittelt werden.
Westerweiterung
Berlin (7. Mai 2011) - Ob aus den Plänen, im bradenburgischen Ort Götschendorf ein Zentrum russisch-orthodoxen Glaubens in Westeuropa zu schaffen, steht noch in den Sternen. Jedenfalls ist am 6. Mai zunächst ein Gebetsraum und eine klösterliche Unterkunft für sechs Mönche in einem Nebengebäude des Götschendorfer Schlosses eingeweiht worden. Als die russisch-orthodoxe Kirche das sanierungsbedürftige Anwesen vor drei Jahren zum Preis von einem Euro erhielt, hatte man sich zu einer Ivestition von sechs Millionen Euro verpflichtet. Doch daraus wurde bislang nichts. Abt der kleinen klösterlichen Gemeinschaft ist der aus Lettland stammende Daniil Irbits, der mütterlicherseits einer russlanddeutschen Familie aus Omsk entstammt.
Ehen vor Gericht
Oberhausen (3. Mai 2011) - Unter Zuwanderern, die in Deutschland ihre in der alten Heimat geschlossene Ehe für nichtig erklären lassen wollen, scheinen Aussieder besonders stark vertreten zu sein. Für Katholiken ist dafür das so genannte Offizialat eines Bistums zuständig. In einem Gespräch mit dem Nachrichtenportal DERWESTEN meinte der als Richter tätige Pfarrer Peter Fabritz aus Oberhausen, es gebe zuweilen durchaus Gründe für eine Annullierung der an sich als unauflösbar geltenden Ehe. Ein solches Verfahren könne mehrere Jahre in Anspruch nehmen, da zahlreiche Prüfinstanzen eingeschaltet seien. Einen Grund, warum Aussiedler sich häufig an das Offizialat wenden, nannte er nicht.
Parteigründung
Berlin (2. Mai 2011) - Der Berliner Anwalt Stefan Hambura hat mit der Ankündigung für Aufsehen gesorgt, eine Partei zu gründen, die die Interessen der in Deutschland lebenden Zuwanderer aus Polen vertritt. Der größte Teil von Migranten aus dem Nachbarland sind deutschstämmige Aussiedler. Hambura, der selbst polnische Vorfahren hat, machte zu seinen Plänen allerdings keine weiteren Angaben. Er ließ jedoch durchblicken, dass die Partei bereits bei den im Herbst anstehenden Wahlen in Berlin antreten könnte.
Feindselig gegenüber Kaukasiern
Moskau (21. April 2011) - Unter russischen Jugendlichen gibt es ausgeprägte Vorbehalte gegenüber Menschen aus dem Kaukasus. Das hat erneut eine Studie bestätigt, die gemeinsam von Ethnologen der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Moskauer Agentur für soziale Technologien Politech durchgeführt wurde. Noch stärker allerdings ist die Abneigung gegenüber Angehörigen der Polizei, die als durch und durch korrupt angesehen werden und sich angeblich besonders gegenüber Kaukasiern als bestechlich erweisen. Die Studie, die von der russischen Gesellschaftskammer in Auftrag gegeben worden war, stellte vor allem Intoleranz unter jungen Städtern heraus. Anlass für die Befragung von insgesamt 1600 Menschen waren die nationalistisch motivierten Krawalle vom Dezember vergangenen Jahres in Moskau.
Zuwanderer in Berlin
Berlin (31. März 2011) - Gut 25 Prozent der Berliner Bevölkerung sind aus dem Ausland zugewandert oder Nachkommen von Migranten. Nach jüngsten Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg leben Aussiedler und Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion vornehmlich in den Stadtteilen Marzahn-Hellersorf (14.700) und Charlottenburg-Wilmersdorf (12.400). Mit sechs bzw. vier Prozent ist ihr Anteil an der Bevöölkerung der beiden Stadtteile immer noch gering, verglichen mit Zuwanderern aus anderen Ländern. In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war Charlottenburg Ziel russischer Auswanderer. Berliner gaben dem Bezirk damals den Beinamen "Charlottengrad".
Flaschenpost: Nach 24 Jahren zugestellt
Kaliningrad (29. März 2011) - Der 13-jährige Daniil Korotkich aus Kaliningrad hat am Strand der russischen Enklave eine Flaschenpost gefunden, die vor 24 Jahren aufgegeben worden war. Auf der Überfahrt nach Dänemark hatte der damals fünfjährige Frank aus dem westfälischen Coesfeld 1987 die Flasche mit einem kurzen Brief in die Ostsee geworfen. Empfänger und Absender haben sich inzwischen per Videoverbindung miteinander unterhalten, die der Fernsehsender NTV präsentierte.
Falsche Papiere
Freiberg (25. März 2011) - Das Amtsgericht im sächsischen Freiberg hat einen ehemaligen Sachbearbeiter des örtlichen Landratsamtes zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Zuwanderern großzügig den Status als Spätaussiedler zuerkannt hatte, obwohl die Voraussetzungen dazu nicht erfüllt waren. Der Schwindel flog auf, als die Akten mit den Vorschriften des Bundesvertriebenengesetzes verglichen wurden. Die Strafe gegen den 64-Jährigen wurde zur Bewährung ausgesetzt. Die damals ausgestellten Bescheinigungen wurden von der Verwaltung eingezogen.
Attacke auf Aussiedler in Frankfurt (Oder)
Frankfurt/Oder (24. März 2011) - Nach dem Agriff auf zwei Spätaussiedler in Frankfurt (Oder) hat jetzt der Staatsschutz den Fall übernommen. Vier Täter hatten am 21. März die beiden Männer beschimpft, attackiert und verletzt. Die Opfer hatten sich auf russisch miteinander unterhalten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen einer fremdenfeindlichen Gewaltstraftat. Zwei der Täter, die noch am gleichen Tag gefasst werden konnten, sind der Polizei bereits wegen rechtsradikaler Umtriebe bekannt.
Russisch-Fernost: Noch keine Strahlengefahr
Wladiwostok (16. März 2011) - Für die russischen Gebiete Primorje, Sachalin und Kamtschatka besteht vorerst keine Gefahr radioaktiver Niederschläge aus der Katastrophenregion in Nordost-Japan. Das teilte der russische Zivilschutz laut RIA Novosti am 16. März mit. Die Einwohner des Fernen Ostens Russlands scheinen sich jedoch um ihre Sicherheit zu sorgen. In der Großstadt Wladiwostok und anderswo decken sich die Menschen mit jodhaltigen Präparaten ein. Ärzte haben von unkontrollierter Einnahme der Medikamente gewarnt.
Russland überdenkt Zukunft der Atomenergie
Berlin (14. März 2011) - Nicht nur die deutsche Regierung ist hellhörig geworden, nachdem sie ihr Ohr in der Vergangenheit vornehmlich der Atom-Lobby geschenkt hat. Das schwere Erdbeben in Japan und die dramatischen Folgen für die Atommeiler hat nun auch die russische Regierung veranlasst, erstmals die Zukunft der Atomenergie mit Fragezeichen zu versehen. Binnen vier Wochen will Ministerpräsident Wladimir Putin einen Bericht auf dem Schreibtisch haben, der Auskunft über die Perspektiven des Atomsektors gibt. Das berichtet russland.ru. Russland betreibt zehn Atomkraftwerke und gilt als führender Exporteur von Kernkraftechnik.
Geht Adreas Beck nach Spanien?
Berlin (19. Februar 2011) - Nach Juventus Turin scheint nun auch der spanische Fußballklub Real Madrid Interesse an Andreas Beck von 1899 Hoffenheim zu haben. Der 23-jährige Abwehrspieler, dessen Familie 1990 aus Kemerowo nach Deutschland aussiedelte, wird für eine Ablösesumme von rund sechs Millionen Euro gehandelt, berichtet der Sportsender Sky. Erst 2008 war Beck zum Bundesligaufsteiger Hoffenheim gewechselt und knapp ein Jahr später in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft berufen worden. Ob der Wechsel nach Spanien zustande kommt, ist ungewiss, denn auch mehrere deutsche Vereine umwerben Andreas Beck.
Museum in Friedland
Göttingen (13. Februar 2011) - Möglicherweise kann schon in kommenden Jahr mit dem Bau eines Museums und einer Gedenkstätte im ehemaligen Grenzdurchgangslager Friedland begonnen werden, berichtet das Göttinger Tageblatt. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs war Friedland erste Station für Vertriebene, ehemalige Kriegsgefangene und Spätaussiedler. Derzeit halten sich noch 50 Aussiedler übergangsweise im Lager auf. Das Museumsprojekt, zu dem auch Kauf und Sanierung des Bahnhofs in Friedland gehören, soll mehr als 15 Millionen Euro kosten.
Nachzug erleichtert
Berlin (9. Februar 2011) - In besonderen Fällen sollen künftig Angehörige von Aussiedlern, die noch in den Herkunftsgebieten leben, zu ihren Angehörigen in Deutschland nachziehen können. Die dazu erforderliche Änderung im Bundesvertriebenengesetz hat die Bundesregierung Anfang Februar beschlossen. So sollen unter bestimmten Umständen Angehörige auch noch nachträglich in den Aufnahmebescheid einbezogen werden können, wenn die Trennung der Familie für die Beteiligten eine besondere Härte darstellt. Die übrigen gesetzlich vorgeschriebenen Voraussetzungen zur Aufnahme in Deutschland müssen allerdings erfüllt sein.
Stiftung muss Arbeit einstellen
Berlin (30. Januar 2011) - Die russische Stiftung "Verständigung und Aussöhnung" muss zum 1. Februar ihre Arbeit einstellen, weil die russische Regierung ihre Zusage auf weitere Förderung nicht eingehalten hat. Die Stiftung hatte in der Vergangenheit im Auftrag der deutschen Stiftung "Erinnerung, Verantwortung Zukunft" an rund 300.000 ehemalige Zwangsarbeiter in Russland und den baltischen Staaten 600 Millionen Euro zur Wiedergutmachung ausgezahlt. Zahlreiche Projekte, deren Zahl mit deutschen Mitteln in diesem Jahr ausgeweitet werden sollte, müssen nun gestoppt werden. Leidtragende sind alte und häufig bedürftige Menschen in Russland, die in den Jahren des Zweiten Wetkriegs Opfer des Nationalsozialismus geworden sind.
Anschlag von Domodedowo:
Russlanddeutsche unter den Verletzten
Moskau (25. Januar 2011) - Unter den Verletzten des Terroranschlags auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo befindet sich auch eine Russlanddeutsche. Das will die Deutsche Presseagentur in Erfahrung gebracht haben. Das Auswärtige Amt in Berlin hat die Angabe bislang nicht bestätigt. Die russische Agentur Interfax berichtete unterdessen, die Deutsche sei nicht lebensgefährlich verletzt und befinde sich in einem stabilen Zustand.
mehr Informationen bei RIANOVOSTI/Panorama und RIANOVOSTI/Videos
Wieder mehr Drogentote
Stuttgart (3. Januar 2011) - Im Vergleich zu 2009 ist die Zahl der Drogentoten in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr bedenklich angestiegen. 168 Menschen starben. Ein Sprecher des baden-württembergischen Städtetages forderte besondere "Initiativen für junge männliche Spätaussiedler", deren Zahl unter den Drogenopfern auffallend hoch ist. 36 Spätaussiedler sind im vergangenen Jahr an den Folgen des Drogenkonsums gestorben. Im Jahr zuvor waren es 28 Personen. Diese Zahlen gab Innenminister Heribert Rech zum Jahresbeginn in Stuttgart bekannt.
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Der Kurzfilm "Süßwaccep" ist die Ab- schlussarbeit des Medien- designers Viktor Stickel an der Berufsakademie in Ravensburg. |
Süßwaccep from Viktor Stickel on Vimeo.
Migrating People Social Publishing Bureau in Moskau setzt auf Kommuni- kation über so genannte so- cial media. Dazu zählen auch kurze Video-Dokumentatio- nen wie der jüngst veröffent- lichte Kurzfilm über Gehen oder Bleiben der Russland- deutschen: |
MIGRATING PEOPLE Documentary Trailer Russian from Social Publishing Bureau on Vimeo.
“Wenn die Seele russisch spricht” Die russlanddeutsche Metal-Band ‚Affekt‘
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AFFEKT:
Platz 2 beim Bandcontest 2009 |