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Berlin, 29. August 2007 – „Wenn ein russlanddeutscher Aussiedler sich entschließt, in irgendeine Region der Russischen Föderation oder nach Kasachstan zu ziehen, kann er das tun wie jeder andere Deutsche auch“, sagte der Aussiedlerbeauftragte gegenüber ORNIS. Allerdings: Der deutsche Staat stehe nicht an, Ausreisepläne seiner Bürger finanziell oder auf andere Weise zu fördern. Das gelte auch für mögliche Absichten von Spätaussiedlern in Deutschland, die nach Kaliningrad auszuwandern gedächten. Zu Missverständnissen war es offenbar gekommen, weil häufig das Gerücht zu hören sei, die Bundesregierung leiste in solchen Fällen Aussiedlern Unterstützung. Bergner: „Das ist barer Unsinn.“
Mitte August hatte sich Bergner für zwei Tage in der Ostsee-Metropole aufgehalten. Der Besuch galt vor allem dem Deutsch-Russischen Haus, das im Auftrag der Bundesregierung Aktivitäten für die deutschstämmige Bevölkerung und andere Interessierte unternimmt. Gespräche führte der Politiker zudem mit dem Vizepräsidenten der örtlichen Duma, Konstantin Poljakow, als auch mit dem stellvertretenden Gouverneur Jurij Schalimow. Die Verwaltung von Kaliningrad hat nach Bergners Eindruck mit Verständnis die deutsche Position aufgenommen, wonach die Auswanderung aus Deutschland keine staatliche Förderung erhalten könne.
Das Kaliningrader Gebiet gehört zu jenen rund ein Dutzend russischen Regionen, die mit einem von Moskau geförderten Ansiedlungsprogramm Landsleute aus dem Ausland zurück nach Russland holen möchten. Dieses Anwerbeprogramm bezieht auch Russlanddeutsche ein. Gegenüber ORNIS meinte Bergner, es sei schon eigentümlich, jetzt mit dem Vorwurf konfrontiert zu werden, Zuwanderung nach Kaliningrad zu behindern, während in früheren Jahren Deutschland häufig angekreidet worden sei, geradezu eine Art Regermanisierung des Gebietes zu betreiben. (bg)
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- der Artikel aus 'Nezavisimaja Gazeta' vom 20. August im Wortlaut |