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Irina Mikitenko: Erster Platz beim Berlin-Marathon …

… und neue Rekordzeit
Irina Mikitenko: Erster Platz beim Berlin-Marathon … Irina Mikitenko beim Siegeslauf in Berlin

Ihr Start in Berlin hat sie zur schnellsten Läuferin dieses Jahres gemacht. Beim diesjährigen Berlin-Marathon ging Irina Mikitenko als Erste durchs Ziel. Nächste Station: 2. November, New York. Dann geht es um ein Preisgeld von einer halben Million Dollar.

Berlin, im September 2008 – Der Platz zum Wilden Eber brachte die Wende. Bei Kilometer 28 zog Irina Mikitenko an der bislang führenden Askale Tafa Magarska vorbei und lief nach 2 Stunden, 19 Minuten und 19 Sekunden durchs Ziel. Ihr Sieg beim diesjährigen Berlin-Marathon machte die 36-Jährige zur viertschnellsten Läuferin der Welt. Bei ihrem Marathon-Debüt im vergangenen Jahr war sie noch über fünf Minuten langsamer, belegte damals den zweiten Platz und qualifizierte sich in dieser Disziplin für die Olympischen Spiele in Peking.

Der Sieg beim Berlin-Marathon am 28. September war zugleich eine Entschädigung für entgangene Olympia-Chancen, denn in Peking fiel Irina Mikitenko – immerhin eine der Favoritinnen - wegen heftiger Rückenprobleme aus. Dass sie jetzt in Berlin ganz vorne mitlaufen würde, war der Sportlehrerin klar: „Ich bin so gut wie nie“, sagte sie vor ihrem Start. Bis zu 40 Kilometer beträgt ihre Trainingsstrecke pro Tag, ein Pensum, das in der Marathon-Welt nicht unüblich ist.

Vor zwölf Jahren war Irina Mikitenko mit ihrem Mann und dem damals dreijährigen Sohn aus Kasachstan nach Hessen ausgesiedelt. 1972 war die Deutschstämmige in dem Ort Bakanas, nordwestlich von Almaty, geboren worden. Im Alter von 14 Jahren bereits galt ihre sportliche Vorliebe dem Langstreckenlauf. Im Jahr ihrer Ausreise nach Deutschland trat Irina Mikitenko noch für ihre kasachische Heimat bei der Olmypiade in Atlanta an. Nach mehreren sportlichen Stationen in Deutschland startet sie heute für den TV Wattenscheid.

Beim Berlin-Marathon ging Irina Mikitenko das Rennen zunächst gelassen an und überließ der Gruppe um die Äthiopierin Askale Tafa Magarska die Spitze. So war es taktisch geplant. Doch dann lief das Rennen so gut, dass sie ihre drei Tempomacher immer wieder zu höherer Schrittzahl drängte, während Trainer und Ehemann Alexander vom Fahrrad aus die Gruppe Kräfte schonend zu bremsen versuchte. Bei Kilometer 35, so berichtete sie später im Interview, habe sie ihm zugerufen: „Jetzt ist mir egal, was Du sagst; ich laufe einfach. Und es hat super geklappt.“
 
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