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Migranten im Internet
Münster – „Migranten in Deutschland nutzen das Internet vielfältig: Während sich die Deutschtürken in Foren über ihren Alltag in Deutschland austauschen, bleiben Deutschrussen über das Netz vor allem mit der Verwandtschaft in Russland in Kontakt“, berichten die «Uni-Protokolle» am 7. Juli. Die Erkenntnis gehöre zu den Themen, die auf der Tagung ‚Migration, Internet und Politik‘ am 3. und 4. Juli 2008 im Frank-Hitze-Haus in Münster diskutiert wurden. Die Veranstaltung fand im Rahmen des von der Fritz-Thyssen-Stiftung geförderten Forschungsprojekts ‚Politisches Potential des Internet‘ am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster statt.
„Wir warten, dass man zu uns zukommt“
Prüfening – Der Himmel meint es nicht gut mit der CSU, wenn sie aufs Wasser geht, schreibt die «Mittelbayerische» am 13. Juli. Als sich CSU-Mitglieder mit einigen Landtagskandidaten an der Prüfeninger Donaufähre zu einer Schifffahrt versammelten, hingen dunkle Wolken am Himmel, die sich dann auch in heftigen Regen entluden. Mit an Bord war auch Arthur Bechert, der laut Zeitung darauf hinwies, er sei der erste Russlanddeutsche, der für ein politisches Amt kandidiere. „Wir sind da eher zögerlich und warten, dass man auf uns zukommt. Wenn keiner den ersten Schritt macht, ist es kein Wunder, wenn Wolga-, Wolhynien- und Kaukasusdeutsche sich hier ausgegrenzt fühlen“, zitiert das Blatt den CSU-Kandidaten.
Gewalt gilt als männlich
Augsburg – Über die Hälfte der Bevölkerung glaubt, dass Jugendliche aus Einwandererfamilien krimineller sind als deutsche Altersgenossen. Statistiken belegen diese Einschätzung, vor allem wenn es um Gewaltdelikte geht, heißt es in der «Augsburger Allgemeinen» am 7. Juli. Junge Männer gelten als Risikogruppe, so Hartmut Wätzel, Leiter der Strafabteilung am Amtsgericht Augsburg: „Gewalt wird assoziiert mit Männlichkeit.“ Das sei auch kulturell begründet. 38 Prozent der Tatverdächtigen im Alter bis 25 Jahre haben keinen deutschen Pass, lässt die Zeitung Kriminaldirektor Erwin Böck vom Polizeipräsidium Schwaben erläutern. Vier- bis fünfmal so hoch sei der Anteil bei Raub, Gewalt und Körperverletzung. Dabei erfasse die Polizei nicht einmal diejenigen, die zwar einen Migrationshintergrund hätten, aber deutsche Staatsbürger seien, etwa Aussiedler.
Im Tandem deutsch lernen
Bad Oldeslohe – Wer eine Sprache lernt, muss sie anwenden. Auch Migranten, die einen Deutschkursus hinter sich haben, wissen das, berichtet das «Hamburger Abendblatt» am 8. Juli. Oft aber fehle es an Kontakt zu Deutschen, mit denen das neu erworbene Sprachwissen im Gespräch gefestigt und vertieft werden könne. Mit dem Projekt ‚Sprachpartnerschaften‘ steuere die Migrationssozialarbeit des Diakonischen Werks Bad Oldeslohe seit geraumer Zeit erfolgreich gegen. 80 Einheimische und Zuwanderer träfen sich zur Zeit regelmäßig in ‚Sprachtandems‘, um miteinander zu sprechen und voneinander zu lernen. So übe ein pensionierter Ingenieur mit einem Flugzeugbauer aus Kasachstan regelmäßig Vokabeln, und die frühere Bankangestellte Ingrid Falk treffe sich mit einer jungen Usbekin, der sie die deutsche Sprache näher bringe. Falk: „Sie spricht bereits fünf Sprachen, ist sehr intelligent und politisch und wirtschaftlich interessiert.“
Aus Sibirien in die Charts
Berlin – „Aus Sibirien auf Platz 2 der Albumcharts“, titelt «Bild» am 9. Juli in einen Bericht über die 23-jährige Russlanddeutsche Helene Fischer, die vor neunzehn Jahren nach Deutschland kam und mit ihrem neuen und dritten Album ‚Zaubermond‘ gerade an die Spitze der volkstümlichen Hitparade vorgestoßen ist. „Sie ist jung, sexy und der neue deutsche Superstar am Schlagerhimmel“, jubelt das Boulevard-Blatt. Die Sängerin sei sehr attraktiv und habe die Stimme eines Goldkehlchens.
Müder Einbruch
Offenburg – Einen ganz besonders dreisten Einbrecher konnten Beamte des Polizeireviers Offenburg dingfest machen. Nicht genug, dass er in eine Wohnung eingebrochen war, er hat die längere Abwesenheit der Eigentümer ausgenutzt, um sich dort in einem Zimmer häuslich niederzulassen, heißt es auf der Webseite von «ka-new» am 7. Juli. Unter den Einrichtungsgegenständen, die der Wohnungsinhaber nach seiner Rückkehr vermisste, sei auch die Matratze aus dem Ehebett gewesen. Polizeibeamte fanden sie schließlich bei der Spurensuche im Obergeschoss. Hier hatte es sich der Einbrecher in einem leer stehenden Zimmer gemütlich gemacht. Die Polizisten überraschten ihn im Schlaf. Noch bevor er wach wurde, heißt es in dem Bericht, klickten die Handschellen bei dem 22-jährigen Spätaussiedler.