ORNIS-PRESS
ORNIS-PRESS
ORNIS-RSSORNIS-RSS|ORNIS InfoBriefORNIS InfoBrief|  

Sie sind hier: Startseite ›› Wochenrückblick ›› 2006

Schrift: kleiner | normal | größer

10. bis 16. Juli

Sonderkurse

Waldkirch – Ab September wird die Volkshochschule im badischen Elztal beim Deutschunterricht für Zuwanderer auch einen eigenen Kurs für Personen einrichten, die ohne Lese- und Schreibkenntnisse nach Deutschland gekommen sind. Nach Erkenntnissen der Dozentin Gerda Bennani sind in den vergangenen Jahren häufig solche Personen eingereist, schreibt die «Badische Zeitung» am 10. Juli. Die Orientalistin ist seit 16 Jahren als Deutschlehrerin tätig. Da die Integrationskurse für Spätaussiedler und andere Zuwanderer sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, sind die persönlichen Kontakte zu den Teilnehmern häufig recht intensiv, so dass die Kursleiterin in der Lage ist, für jeden „ein persönliches Lernziel auszuarbeiten“.


Besuch aus Tschernobyl

Wolfsburg – Zum zweiten Mal war eine Gruppe von Kindern aus der Tschernobyl-Region zu Besuch im niedersächsischen Wolfsburg, wo eine evangelische Gemeinde ein umfangreiches Erholungsprogramm anbot. Die 15 Kinder waren gemeinsam mit ihren Müttern gekommen. Während die Landeskirche Hannover für die Transportkosten aufkam, musste die Gemeinde alles Übrige aus eigenen Mitteln bestreiten. Da bot sich an, die Kinder mit ihren Müttern bei Wolfsburger Gastfamilien einzuquartieren, wie die «Braunschweiger Zeitung» am 10. Juli berichtet. In vielen Familien konnte man auf die Hilfe der beiden Dolmetscherinnen verzichten, da die Gasteltern Aussiedler aus Russland und Kasachstan waren.


Spätaussiedler retten Statistik

Berlin – Nur die Zuwanderung von Spätaussiedlern hat im vergangenen Jahr bewirkt, dass der Bevölkerungsverlust in Deutschland durch Auswanderung weniger drastisch ausgefallen ist. Erstmals seit Ende der sechziger Jahre sind 2005 mehr Deutsche ins Ausland gezogen (145.000) als Deutsche aus dem Ausland in die Bundesrepublik einreisten (128.000). In einem Gespräch mit dem Berliner «Tagesspiegel» vom 10. Juli stellt der Migrationsforscher Klaus J. Bade fest, ohne die Spätaussiedler hätte der Wanderungsverlust bei fast 50.000 deutschen Staatsbürgern gelegen. Der Wissenschaftler an der Universität Osnabrück meint, die Statistik sei durch die Einwanderung deutschstämmiger Aussiedler nicht mehr lange zu beschönigen: „Es bedarf keiner prophetischen Gaben anzunehmen, dass die Abwanderung auch in den nächsten Jahren hoch bleiben und die Zuwanderung weiter schrumpfen wird.“


Erfindungsreich

Regensburg – Einträglich müssen die Geschäfte eines Spätaussiedlers im bayerischen Dingolfing gewesen sein, der aus dem BMW-Werk in Regensburg Elektronikteile mitgehen ließ und über Mittelsmänner im Internet zum Kauf anbot. Selbst als er beim Diebstahl erwischt wurde, seine Arbeitsstelle verlor und Werksverbot erhielt, setzte die Bande ihre Arbeit fort. Schnell war ein anderer BMW-Mitarbeiter als Ersatzmann gefunden worden, wie die «Mittelbayerische Zeitung» am 11. Juli berichtet. Als auch der neue Beschaffer ertappt wurde, verschaffte man sich mit Werksausweisen Zugang, die gegen Geld von Werksangehörigen entliehen wurden. Jetzt haben die Raubzüge ein jähes Ende gefunden: Die Polizei beobachtete die Bande seit mehreren Wochen und nahm die Täter in flagranti bei der Übergabe von Diebesgut an Hehler fest. Der Gesamtschaden soll über 200.000 Euro betragen.


Am Finanzamt vorbei

Soest – Auch die Geschäfte eines Aussiedler-Paares aus dem westfälischen Soest müssen gut gelaufen sein. Beide stehen jetzt vor Gericht, weil sie Steuern in Höhe von immerhin 4,6 Millionen Euro hinterzogen haben sollen. Ein Mittäter war kürzlich bereits zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie der «Soester Anzeiger» am 11. Juli berichtet, hatten die Beiden Computer und andere Elektronik nach Russland geliefert und dabei große Mengen Geld auf ein Konto in der Schweiz transferieren lassen, während die offiziellen Rechnungen relativ kleine Beträge aufwiesen. Zu Beginn des Verfahrens rügte der Verteidiger, dass das Gericht nicht aus drei Berufsrichtern bestehe, wie es der Schwierigkeit der Materie angeblich angemessen wäre. Auf diese Weise wollte der Anwalt ein Entgegenkommen des Gerichts bewirken, bei der zu erwartenden Strafe nachgiebig zu sein. Der Staatsanwalt ließ sich allerdings nicht auf das Spiel ein.


Zurück

Nach oben
Artikel bookmarken:
Diese Seite zu Mister Wong hinzufügen My Yahoo