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8. bis 14. August 32. Kalenderwoche

Wahlkampf

Potsdam – Mit russischsprachigem Informationsmaterial wollen die großen Parteien unter russlanddeutschen Aussiedlern Stimmen für die bevorstehende Bundestagswahl sammeln. Im Bundesland Brandenburg, wo rund 40.000 Aussiedler leben, wirbt die CDU mit dem Motto ‚Wir bleiben an Ihrer Seite’. Nach einem Bericht der «Märkischen Allgemeinen» vom 9. August erläutert die SPD in ihrer Broschüre das Wahlverfahren in Deutschland. Nach Ansicht der Zeitung verdankt die Sozialdemokratie ihren geringeren Zuspruch unter Russlanddeutschen vor allem den Äußerungen des damaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine, der sich im Wahlkampf 1996 als erster Politiker gegen den Zuzug von Aussiedlern ausgesprochen hatte.


Schulpflicht

Paderborn – Die Auseinandersetzungen um die Weigerung mehrerer baptistischer Familien in Ostwestfalen, ihre Kinder in öffentliche Schulen zu schicken, hält an. Zwei Familien haben dieser Tage ihre Kinder in Österreich und Belgien angemeldet. Dort gibt es eine Unterrichts-, aber keine Schulpflicht. Nach Darstellung des «Evangelischen Pressedienstes» vom 9. August wollen die Behörden prüfen, ob die Kinder wirklich in den beiden Ländern leben und unterrichtet werden. «Spiegel Online» berichtet am 11. August, ein Familiengericht in Paderborn habe vor wenigen Wochen das Sorgerecht der Eltern eingeschränkt, da Mahnungen und selbst ein Bußgeld sie nicht dazu veranlassen konnten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die aus Kasachstan stammenden Aussiedlerfamilien lehnen den Unterricht in öffentlichen Schulen ab, weil hier ihre Kinder schädlichen Einflüssen ausgesetzt seien.


Lagerfeuer

Potsdam - Seit acht Jahren lebt Waldemar Jungbluth mit seiner vierköpfigen Familie in Berlin und hat einen eigenen Weg der Integration eingeschlagen. Als russlanddeutscher Spätaussiedler mit geringen Deutschkenntnissen hat er von Anfang an, wie die «Potsdamer Neuesten Nachrichten» am 13. August berichteten, mit Bedacht die vielfältigen Möglichkeiten gemieden, die die russischsprachige Gemeinde Berlins mit eigenen Läden, Zeitungen, TV-Sendungen und kulturellen Angeboten bereithält. Der 44-jährige Biologie- und Chemielehrer suchte eine Wohnung abseits der Aussiedlerschwerpunkte, lernte zügig deutsch und vor allem einen neuen Beruf. Seit Juni kümmert er sich als Sozialarbeiter mit Zusatzausbildung für die Sucht-Vorbeugung in Potsdam um jugendliche Aussiedler und ihre Familien. Zum Ausgleich geht er mit der Familie am liebsten Angeln, zu dem „immer auch ein Lagerfeuer“ gehöre.


Ehrenamt

Bedburg - Arbeiten will sie, bis sie 90 Jahre alt ist. Noch ist Marianne Greschner erst 70, aber seit 25 Jahren ehrenamtlich mit ihrem Motorrad unterwegs, um stets dort zu helfen, wo sie gebraucht wird, berichtet das «Bergische Sonntagsblatt» am 14. August. Für den katholischen Caritasverband ist sie bei Wind und Wetter unterwegs, „um von einem Schützling zum anderen zu gelangen“, sagte die stellvertretende Landrätin Irmtraud Lindemann, als der Rentnerin dieser Tage das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. Sie kümmert sich um Spätaussiedler, deprimierte, alte und kranke Menschen und zwischendurch erheitert sie im örtlichen Kindergarten die Kleinen mit Geschichten aus ihrem Leben - „ein hervorragendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement“, hieß es bei der Verleihungsfeier.


Beratung

Uetersen - Früher war Larissa Jilek selbst fremd im Kreis Pinneberg nördlich von Hamburg. Heute ist die Sozialarbeiterin dafür zuständig, ihren Landsleuten, russlanddeutsche Spätaussiedler, in Fragen der Integration zu beraten. Nach einem Bericht des «Wedel-Schulauer Tageblatts» vom 11. August steht sie täglich in den Orten Uetersen und Tornesch bereit, im örtlichen Diakonieverband Migration den Zuwanderern bei der Suche nach einer Wohnung, nach Arbeit und nach Verständigung mit Nachbarn und Behörden zu helfen. Bislang war das Büro nur einmal wöchentlich besetzt. „So sind uns viele Probleme entgangen“, sagt Larissa Jilek, die in der früheren Sowjetunion als Lehrerin und Redakteurin gearbeitet hat. Knapp 3.000 Zuwanderer leben in beiden Orten, fast zehn Prozente der Einwohner, und die größten Gruppen unter ihnen sind Türken und Russlanddeutsche.


Frieden

Kirchheim - Seit einige Jugendliche, darunter auch Russlanddeutsche, die Verantwortung für den Pavillon am Rambouillet-Platz übernommen haben, herrscht wieder Frieden. Anfang Juni erst war der neue Jugendtreff in Kirchhheim mit finanzieller Beteiligung der Stadtverwaltung und viel Eigenleistung der Jugendlichen eröffnet worden. Doch die Eintracht war nicht von Dauer. Nach einem Bericht des «Teckbote» am 9. August musste der Pavillon bald wieder geschlossen werden - das Gebäude war zum Zentrum aggressiver Auseinandersetzungen verschiedener Jugendgruppen geworden. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet und der Treffpunkt ist er wieder für die jungen Leute da.


Streit

Bielefeld – In Bielefeld wird die Polizei immer häufiger alarmiert, weil sich russlanddeutsche Jugendliche mit Jugendlichen aus türkischen Familien Schlägereien liefern. Nach einem Bericht des Internet-Portals «Opti-News» vom 10. August gingen die Täter dabei mit Eisenstangen aufeinander los. Schließlich nahmen Beamte mehrere Schläger fest, um weitere Streitereien zu verhindern. Die Motive sind bislang unklar.


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