Junge Journalisten zwischen 22 und 33 Jahren sind aufgefordert, sich Gedanken über ihre Generation zu machen. Was gibt Orientierung im Alltag? Was galt gestern, und was wird morgen sein? Oder mit den Worten der Veranstalter „Wie fühlt es sich an, dieses JETZT—Gefühl?“ Nach einem Startseminar im November vergangenen Jahres zum Thema ‚Jugend und ihre Werte von heute’ ging das Goethe-Institut in die Regionen und lud 30 Nachwuchsreporter in die Ural-Metropole Perm ein, unter ihnen zehn angehende Journalisten aus Deutschland.
Der Meinungsforscher Ingo Leven aus München, Mitarbeiter von TNS-Infratest, erläuterte die jüngste Shell-Jugendstudie, die alle vier Jahre eine Bestandsaufnahme zur Lage der deutschen Jugend erstellt. Zum ersten Mal in Russland, machte der 33-Jährige seinen Zuhörern auch gleich ein Kompliment: „Ich glaube, dass die russische Jugend engagierter ist als die deutsche.“
Praxisbezug brachte der Seminarteil von Ben Alber in das zweitägige Treffen. Der Redakteur beim Bayerischen Rundfunk, der dort eine Jugendsendung betreut und junge Zuhörer mit klassischer Musik vertraut macht, brachte den Teilnehmern das Thema ‚Podcast’ näher. Musik und Wort im Internet – Podcast erweitert das Netz um eine neue Dimension. Mit ein paar Computerkenntnissen und etwas journalistischem Geschick lässt sich vertontes Internet relativ leicht bewerkstelligen. Nutzer können die Tondokumente herunterladen und beispielsweise mit einem MP3-Player an jedem Ort zu jeder Zeit anhören.
Das Permer Seminar machte sich diese neue Technik zunutze. Die Teilnehmerin Irina Antonowa aus Uljanowsk berichtet, dass Ben Alber mit mehreren jungen Kolleginnen ins örtliche Opernhaus gegangen ist, um dort eine Reportage über die abendliche Aufführung zu machen. Auch für Angehörige der schreibenden Zunft, so Irina Antonowa, „war das eine praktische Erfahrung, die wir weiter in unseren Zeitungen anwenden können“. (© ORNIS/Olga Sasuchina/Mitarbeit:Irina Antonowa, 25. Februar 2007)