Dass das Land zwischen Flensburg und Passau, Aachen und Frankfurt/Oder manch andere Facette zu bieten hat, zeigt die Fotoausstellung „Deutschlandbilder“, die derzeit in Perm zu sehen ist. Acht Fotografen versuchen in 62 Bildern, die deutsche Gesellschaft und die Veränderungsprozesse der vergangenen Jahre festzuhalten. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Arbeiten der Berliner Foto-Agentur ‚Ostkreuz’. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts Moskau sind die Bilder während der Wintermonate auch noch in Nowosibirsk und Krasnojarsk zu sehen.
Schon während des Besuchs der Ausstellung bemerkt unsere Besucherin Lena Bosina, „dass Stereotype eigentlich stören, Land und Leute richtig zu verstehen“. Sie hat den Eindruck, ihr Deutschlandbild sei stark durch Werbung und manch andere Informationen geprägt. Die Fotografien zeigen ihr jedoch eine andere Seite des heutigen Lebens in Deutschland.
„Ganz wie meine Oma!“, ruft die 21-Jährige lachend und zeigt auf die Fotoserie ‚Neue Alte’ von Ute Mahler. Auf einem Bild ist eine ältere Dame in Karate-Anzug und in Angriffshaltung zu sehen. ‚Neue Alte’ erzählt in Bildern von deutschen Rentnern, die sich im gesellschaftlichen Abseits wähnen und offenbar darunter leiden. Auf den Bildern von Ute Mahler sind jedoch auch ältere Menschen zu sehen, die ihre Kräfte sammeln und neue Aufgaben im Leben finden. „Wenn wir den Willen haben, können wir immer und überall nützlich sein“, fasst Lena ihre Eindrücke von der Fotoserie zusammen. Für die junge Studentin schient jedenfalls klar zu sein, dass ‚Bier und Ordnung’ in Deutschland längst nicht alles ist. Keine schlechte Idee, sagt sie, wenn auch die Deutschen ein bisschen differenzierter über Russland dächten. Schließlich sei ihr Heimatland auch mehr als ‚Wodka und Balalaika’. (© ORNIS/Vera Girenko, 25. November 2006)
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- Ostkreuz - Agentur der Fotografen |