"Literatur in der Nachbarschaft" war der Titel des Treffens, zu dem zahlreiche Autoren aller Altergruppen zusammengekommen waren. Ida Bender, Tochter des russlanddeutschen Schriftstellerns Dominik Hollmann, war mit 84 Jahren die älteste Teilnehmerin, die aus ihren Werken las, und ihr Enkel Juri wohl der jüngste. Begleitet wurden die Lesungen von Peter Andronikaschwili, der teils eigene Kompositionen vortrug, sowie von Katharina Fest, deren plattdeutsche Lieder die Zuhörer mit reichlich Applaus bedachten.
Unter den Vortragenden war auch Horst Lutter, der aus seiner Arbeit „Impressionen über Moskau“ las und ebenso interessiert den anderen Autoren zuhörte. Durch einen Hinweis in einem Hamburger Anzeigenblatt war Lutter auf die Veranstaltung aufmerksam geworden.
Die russlanddeutschen Autoren, die sich an diese Literaturnachmittag vorstellten, gehören zu der vor kurzem gegründeten Hamburger Abteilung des Literaturkreises der Deutschen aus Russland. Agnes Giesbrecht aus Bonn hatte den Literaturkreis vor zehn Jahren gemeinsam mit 14 aus Russland stammenden deutschen Schriftstellern gegründet. Heute hat der Verein über 80 Mitgliedern in vier Regionalgruppen. Hauptziel des Literaturkreises ist, die Integration junger Russlanddeutscher zu fördern, die an schriftstellerischer Arbeit interessiert sind, sowie das kulturelle Erbe der Russlanddeutschen zu wahren und öffentlich zu präsentieren. (© ORNIS/Rudolf Bender, 13. November 2006)