Ludwigslust (ORNIS) - Für Aussiedler im Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern hat die Migrationsbeauftragte einen Leitfaden vorgelegt, der nicht nur den Kontakt zu Behörden erleichtern soll. Der Wegweiser soll vielmehr Neuankömmlingen die ersten Schritte in den bundesdeutschen Alltag erleichtern. Der Willkommensgruß des Landkreises bietet auch viel Wissenswertes für Aussiedler, die nicht in Ludwigslust leben.
Der erste Ratschlag in dem knapp 80-seitigen Wegweiser könnte sich schon als der nützlichste erweisen: „Fragen Sie lieber einmal mehr nach!!!“ Der Tipp scheint aus der Erfahrung geboren. Die Autorinnen, Mitarbeiterinnen der Migrationsbeauftragten Heidrun Dräger sowie die Leiterin eines Wohnheims für Aussiedler, kennen offenbar ihre Gegenüber gut. Aussiedler aus Russland oder Kasachstan sind häufig lieber über Gebühr zurückhaltend, wenn es darum geht, Interessen zu formulieren, Antworten zu fordern, Rechte zu bestimmen.
Die Informationen verstehen sich darüber hinaus auch als Einladung, sich aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen, „egal, ob im Verein, beim Sport, im Kindergarten, in der Schule oder im Wohnumfeld“, wie Landrat Rolf Christiansen im Grußwort formuliert. Von der Anmeldung im Rathaus bis zu Verbraucherberatung und Wohnungssuche reichen die Ratschläge, Informationen und Anregungen. Hin und wieder reichen die Autorinnen auch kleine Belehrungen an ihre Leserschaft weiter, etwa wenn es um Suchtproblematik geht: „Sie wird in Deutschland als Krankheit angesehen und nicht als Schande.“
Die Broschüre ist zweisprachig – russisch und deutsch – und soll fortlaufend aktualisiert werden. Abgesehen von lokalen Informationen, Ansprechpartner bei Behörde und Institutionen – bietet der Wegweiser Wissenswertes in leicht verständlicher Form auch für Interessenten, die nicht in Ludwigslust leben. Zu bestellen ist die Broschüre bei
gleichstellung@ludwigslust.de. Im Internet hält die Webseite des
Kreises Ludwigslust die Broschüre als Download bereit. (© ORNIS, 18. November 2005)