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„Niemand wird allein gelassen“

Ratgeber für Gesundheit richtet sich an Zuwanderer
„Niemand wird allein gelassen“ Titelseite der Broschüre "Gesundheit Hand in Hand"

Berlin (ORNIS) - Informationen zum Thema Gesundheit hält eine Broschüre des Ethno-Medizinischen Zentrums in Hannover bereit, die sich vor allem an Zuwanderer richtet. Vom Routinebesuch beim Arzt bis zu Ratschlägen für den Notfall enthält das 50-seitige Bändchen alles, um sich einigermaßen sicher durch den Dschungel des deutschen Gesundheitssystems zu bewegen. Die Broschüre mit dem Titel „Gesundheit Hand in Hand“ ist in zahlreichen Sprachen erschienen, darunter auch auf Russisch.

Mag sein, dass das deutsche Gesundheitssystem immer noch zu den weltweit besten zählt. Für viele aber ist es ein Buch mit sieben Siegeln. Besonders für Zuwanderer. Welche Versicherung ist die richtige? In welchen Fällen bezahlt die Versicherung und wann nicht? Darf man beim Arztbesuch als Patient auch Fragen stellen oder besser nicht? Und was ist zu bedenken, wenn man gar einmal ins Krankenhaus muss? Auf diese Fragen gibt der Gesundheitswegweiser Antworten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt versichert in ihrem Grußwort: „Niemand wird in Deutschland allein gelassen, wenn er erkrankt oder auf Hilfe angewiesen ist.“

Auf Hilfe sind häufig auch Aussiedler angewiesen, solange sie mit den Verhältnissen in Deutschland noch wenig vertraut sind und womöglich die Sprache nicht ausreichend beherrschen. Belegt ist, dass Zuwanderer allgemein weniger gute Chancen haben, gesund zu bleiben, weil sie das Gesundheitssystem seltener in Anspruch nehmen. Oft ist es schwierig genug, den Alltag zu bewältigen, so dass die Vorsorge für die eigene Gesundheit häufig nicht bedacht wird. Vielfach scheuen Zuwanderer auch davor zurück, zum Arzt zu gehen, oder sie warten zu lange, ärztliche Hilfe einzuholen. Das gilt vor allem für ältere Menschen, die zuweilen kein Vertrauen zu staatlichen Stellen, Behörden oder Ärzten haben.

Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen, der mit dem Ethno-Medizinischen Zentrum die Informationen gemeinsam erarbeitet hat, betreibt in Deutschland rund 30 regionale Modellprojekte, die sich teils  besonders an Zuwanderer richten. Das Ziel ist, allen hier Lebenden gleiche Chancen zu geben, ihre Gesundheit zu bewahren und bei Krankheit angemessene Hilfe zu erhalten. Die Initiative der Betriebskrankenkassen, die 14 Millionen Mitglieder zählen, trägt den Namen „Mehr Gesundheit für alle“.

Der Gesundheitswegweiser für Migranten ist in neun Sprachen erhältlich, darunter auch in Russisch. In gedruckter Form kann die kostenlose Broschüre bestellt werden bei: Ethno-Medizinisches Zentrum, Königstraße 6, 30175 Hannover, Tel. 0511-16841020; Fax 0511-457215; eMail: ethno@onlinehome.de. (© ORNIS, 16. November 2005)

 
Links zum Thema
- Gesundheitswegweiser deutsch (1,6 MB)
- Gesundheitswegweiser russisch (1,7 MB)
- Initiative „Mehr Gesundheit für alle“

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