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Zirkusluft

Junge Akrobaten aus Marxstadt bieten Spitzenleistungen
Zirkusluft Zwei junge Akrobatinnen aus Marxstadt an der Wolga
Foto: Fotoarchiv „Art-Alle“

Marx (ORNIS) - In Israel wurden sie ebenso gefeiert wie in den Arabischen Emiraten. Stürmischer Beifall war ihnen in Europa so sicher wie jenseits des Atlantiks. Die Kinder des Zirkusstudios „Art-Alle“ haben in vielen Ländern der Erde Preise und Ehrungen gesammelt, zuletzt beim 29. Internationalen Zirkusfestival in Monte Carlo. Ihr Zuhause ist die Wolgastadt Marx, ihr Probenraum das örtliche Kulturhaus.

Als Sergej Solowjew im Dezember 1994 die Idee zu einem  Zirkusprogramm mit jungen Leuten hatte und den Reportern einer Zeitung davon erzählte, waren die meisten Mitglieder der heutigen Truppe gerade erst geboren. Ein Jahr lang dauerte die Probezeit der jungen Bewerber, die sich damals bei Solejew einfanden, dann wusste der erfahrene Zirkusmann, wer das Zeug zu akrobatischer Hochleistung haben – wer also Mitglied seiner Truppe sein werde. Auch heute noch stammen fast  alle Mitglieder des Zirkusstudios „Art-Alle“ aus Marx, einer 33.000-Einwohner-Stadt an der Wolga, der ehemaligen deutschen Gründung Katharinenstadt.

Während die jungen Künstler in der Aula des Kulturhauses von Marx trainieren - Kontorsion, Equilibristik, Bodenakrobatik und atemberaubendes  Seilspringen -, sitzt Sergej Solowjews Frau Ludmila gleich nebenan in einer kleinen Werkstatt, näht und repariert  Kostüme. Sie ist für die Ausstattung der Truppe zuständig. Besonders wenn Auslandsreisen bevorstehen - etwa wieder einmal nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz -, hat sie alle Hände voll zu tun. Und „Art-Alle“ ist eine gefragte Truppe. Weit über Russland hinaus hat sich Sergej Solowjew mit seinen jungen Clown-Akrobaten einen Namen gemacht, und manche seiner früheren Zöglinge werden heute in einem Atemzug mit den großen Namen im internationalen Zirkusleben genannt.

Zum Beispiel Irina Naumenko. Die Schlangenfrau zählt derzeit zur Weltspitze der Kontorsionistinnen und hat gerade ein Engagement beim kanadischen Cirque du Soleil. Oder Sergej Solowjews Sohn Dimitry. Der 20-Jährige hat den Hauptpreis bei den Delphischen Spielen errungen, die vor fünf Jahren erstmals wieder in der russischen Hauptstadt ausgetragen wurden. Anders als bei den Olympischen Spielen geht es bei der Delphiade weniger um sportliche Leistungen; vielmehr bestimmen schauspielerische, musische und artistische Vorträge die Wettbewerbe.

Die höchsten Weihen erfuhr die Truppe aus Marx in diesem Jahr, als sie gemeinsam mit Akrobaten und Künstlern des traditionsreichen Moskauer Zirkus Juri Nikulin nach Monaco zum 29. Internationalen Zirkusfestival eingeladen wurde. Ihr Auftritt erhielt gleich drei Sonderpreise. Nicht nur das: Die Truppe von der Wolga wurde unverzüglich zum 30. Festival nach Monte Carlo eingeladen, das im kommenden Jahr zu Ehren des kürzlich verstorbenen Fürst Rainier besonders aufwändig begangen werden soll. „Wir sind stolz darauf“, sagt Sergej Solowjew, „dass die kleine Truppe aus dem bescheidenen Städtchen Marx an dieser größten und angesehensten Veranstaltung teilnehmen kann.“ (© 17. Juni ORNIS, 2005)


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