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Vor neun Jahren hat sich der Russlanddeutsche Viktor Scherf mit der Gründung seiner Tanzschule einen langersehnten Traum erfüllt. Angefangen hatte er als junger Choreograph im sibirischen Barnaul. Auch in Deutschland setzte Scherf sein Engagement fort: Beruflich zuerst als Tanzlehrer einer örtlichen Tanzschule und ehrenamtlich als Jugendbetreuer.
In den späten neunziger Jahren baute er im Altenkirchener Übergangswohnheim ein Jugendprojekt mit Aussiedlerkindern sowie seine erste Tanzgruppe auf, die sich bald bundesweit und im Ausland einen Namen machte als Showtheater „Rhythmen der Welt“.
Heute ist das Ensemble, dem vorwiegend junge Aussiedler angehören, die Visitenkarte der Tanzschule und tritt bei nationalen und internationalen Festivals auf. Nicht nur bei den Veranstaltungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, zuletzt 2009 beim 30. Bundestreffen in Rheinberg/NRW, sind die Schüler von Viktor Scherf aufgetreten. Im September und Oktober vergangenen Jahres standen sie an vier Galaabenden der Stadt Dortmund gemeinsam mit Theatergruppen aus London, Hongkong, Stockholm, Rom und Berlin auf der Bühne.
Viktor Scherf inmitten seiner Tänzer
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Zahlreiche Tanzkurse haben Angebote von Klassik bis Hip-Hop, von Modern Dance bis Folklore – alle Stile sind vertreten. Bambini-Kurse für die Kleinsten ab vier, Breakdance, Oriental Pop und Funk Jazz locken Jugendliche an, es gibt Standardtanz für Erwachsene sowie Fitness für alle und Gymnastik für jung gebliebene Senioren.
Einige ehemalige Schüler sind bei Scherf bereits als Lehrer eingestiegen. Er ist immer auf der Suche nach gleichgesinnten Enthusiasten, die „die Seele tanzen lassen“ (Scherf) und diese Leidenschaft auch Schülern vermitteln können. Denn mit den Erfolgen der Tanzschule wachsen auch ihre Schüler: „Die Kinder brauchen diese Erfahrung, die sie zu Hause nicht machen können. Tänzer und Betreuer wachsen zu einem Team zusammen und sehen, was es alles noch zu erreichen gibt. Dies ist Ansporn und Inspiration zugleich“, sagt der Schulleiter.
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„Ich lebe, wenn ich tanze“ Bewegungssport wurde ihm verordnet, beispielsweise Tanzen. In der kasachischen Stadt Koktschetau, wo die russlanddeutsche Familie da- mals lebte, trat Scherf einer Schüler-Tanzgruppe bei. Das Tanzen entwickelte sich zur großen Leidenschaft, die auch seinem Herzen aus der Klemme half. Das zeigt Wirkung: Bei natio- nalen und internationalen Wettbewerben räumen sie fast immer die ersten Preise ab, zum Beispiel 2006 beim Kindertanzfestival im chinesi- schen Tianjin, 2008 beim „New Prague Dance Festival“, 2009 beim „World Dance Cup“ auf Jersey und dieser Tage auf Sardinien. (Nina Paulsen) |