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Königsberg – Kaliningrad

Eine deutsch-russische Versöhnungsgeschichte

Die russische Exklave Kaliningrad ist nicht größer als Schleswig-Holstein. Mit russischen Maßstäben gemessen, ist das sehr klein. Und doch ist das frühere nördliche Ostpreußen zwischen Memel und Frischem Haff zum Dreh- und Angelpunkt der deutsch-russischen Beziehungen geworden.

Die Geografie mag eine Ursache dafür sein. Schließlich ist Kaliningrad nur 600 Kilometer von Berlin entfernt. Nach Moskau ist es doppelt so weit. Wichtiger aber ist die rasante Entwicklung, die die westlichste Provinz Russlands in den vergangenen 20 Jahren genommen hat. Vom isolierten militärischen Sperrgebiet zu einer der am schnellsten wachsenden Regionen Europas.

Mehr als 350 deutsche Firmen haben sich hier niedergelassen. In der deutsch-russischen Handelsstatistik liegt Kaliningrad hinter Moskau und St. Petersburg bereits auf Platz drei.

Die gemeinsame Geschichte war lange ein Tabuthema. Meist wurde sie reduziert auf den Vernichtungskrieg Hitlerdeutschlands gegen die Sowjetunion. Inzwischen haben die Kaliningrader das Erbe der Königsberger angenommen. "Die Zeit der Zerstörung von Kulturdenkmälern ist ein für allemal vorüber", sagt Gouverneur Boos in dem Film und verspricht sogar den Wiederaufbau des zerstörten Stadtschlosses.

Symbol dieser neuen Haltung zum deutschen Erbe ist der wiederaufgebaute Dom. Die Stadtverwaltung wollte ihn ursprünglich dem Erdboden gleichmachen. Ein Drittel des Geldes für den Wiederaufbau, die große Uhr und die neue Orgel stammen aus Deutschland. Das MDR Sinfonieorchester gibt hier im Januar 2010 ein großes Konzert. (MDR)

Königsberg – Kaliningrad
Eine deutsch-russische Versöhnungsgeschichte
Film von Stephan Kühnrich
MDR-Fernsehen,
Sonntag, 24. Januar 2010, 22.10 bis 22.55 Uhr

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