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Widerstand gegen die alte Garde

Deutsche im Kaukasus organisieren sich neu
Widerstand gegen die alte Garde Foto: Alexander Schneider

Den Russlanddeutschen in der Region Stawropol ist der Geduldsfaden gerissen. Aus Ärger über die bisherige Führung russlanddeutscher Verbände wollen sie sich neu organisieren. Ziel ist, endlich klare Verhältnisse zu schaffen.

Pjatigorsk, im September 2009 – Am 13. September haben sich zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder Russlanddeutsche aus der Region Stawropol in Pjatigorsk versammelt. An dem Treffen nahmen neben den rund 200 Deutschstämmigen aus der Region Stawropol auch Vertreter aus den Städten Tscherkessk, Majskij, Naltschik und Wladikawkas teil, um einerseits über die Aktivitäten der russlanddeutschen Kulturvereine informiert zu werden, andererseits aber auch Pläne für künftige Zusammenschlüsse zu entwickeln.

Die Veranstaltung verlief allerdings nicht nur harmonisch ab. Schuld waren Auftritte führender Vertreter der russlanddeutschen Organisation ‚Quelle‘ aus Pjatigorsk und von Angehörigen regionaler Vertretungen der Föderalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen (FNKA). Manche Teilnehmer des Treffens nahmen an, dass die Auseinandersetzungen provoziert wurden, um die Versammlung platzen zu lassen.

Alexander Schneider stellt die Satzung der künftigen Organisation vor

Weder die ‚Quelle‘- noch die FNKA-Vertreter zeigten sich in der Lage, über ihre zurückliegende Tätigkeit angemessen Auskunft zu geben. […] Sie lieferten weder klare Fakten, noch wurden konkrete Vorschläge unterbreitet. Auf die zahlreichen Beschwerden von Teilnehmern über Missachtung und Verletzung ihrer Rechte reagierten die führenden Repräsentanten der beiden Organisationen mit aggressiver Ablehnung.

Nach zahlreichen Ausführungen von Rednern aller Organisationen schlug die Initiativgruppe der Russlanddeutschen aus Mineralnye Wody im Kaukasus schließlich vor, eine neue russlanddeutsche Regionalorganisation zu gründen. Die Mehrheit der Anwesenden stimmte dem Vorschlag der Initiativgruppe zu. Deren Vorsitzender, Alexander Schneider, erläuterte das Gründungsprojekt eines neuen Deutschen Kulturzentrums mit dem Namen ‚Ansicht‘ und hob hervor, alle Aktivitäten dieser Organisation müssten transparent sein. Informationen über Ziele, Aufgaben und Methoden würden allgemein zugänglich gemacht.

An der Versammlung in Pjatigorsk nahmen mehr als 200 Personen teil. Foto: Alexander Schneider
Schließlich wurde den Teilnehmern ein Satzungsentwurf der ‚Ansicht‘ zur Diskussion vorgelegt, und Alexander Schönfeld von der Initiativgruppe stellte das Programm für die künftige Tätigkeit des neuen Deutschen Kulturzentrums  vor. Jurij Lanow, ebenfalls Mitglied der Initiativgruppe, befasste sich mit dem geplanten Kultur– und Bildungsprogramm für die Deutschen der Region Stawropol und damit, wie Deutschkurse in Pjatigorsk gestaltet werden sollten.

Diskutiert wurde auch über die Absicht, in der Stadt eine lutherische Gemeinde zu gründen. Der Vorschlag stieß auf breite Zustimmung. Die Vorbereitungen dazu sind schon im vollen Gange. Kurator des Projekts ist ebenfalls Alexander Schneider. (Übersetzung: Norbert Krallemann)

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