14. bis 20. September
Einmal monatlich Disco für alleÜberlingen – An jedem letzten Samstag im Monat wird der Verein Druschba in Überlingen nun eine Disco für Jugendliche ab 16 Jahren veranstalten. Gemeinsam mit dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (CJV) können junge Leute jeglicher Herkunft im Jugendzentrum Rampe zu einem Mix aus Dance, House, Electro-Musik oder Hip Hop tanzen, schreibt der »
Südkurier« am 16. September. „Wir wissen, wie es ist, in Überlingen jung zu sein und nichts machen zu können“, zitiert das Blatt den ‚Druschba‘-Vorsitzenden Sergej Oborowski.
Früher hätten sich die Russlanddeutschen der Stadt immer im Freien getroffen und seien häufig Polizeikontrollen ausgesetzt gewesen, weil die Anwohner über Lärm und Müll klagten. 2002 habe er mit seinem Freund Dietrich Klassen, der in Kasachstan noch Dimitri hieß, schließlich den Verein gegründet, und die Stadt hat Räume zur Verfügung gestellt. Mit ihren Angeboten seien sie allerdings nie an die Öffentlichkeit getreten. Das soll sich mit der Disco-Offensive jetzt ändern. Oborowski: „Wir wollen zeigen, dass wir da sind und dass wir für die junge Generation etwas bieten.“
Fremdenfeindliches Neuhardenberg?Im märkischen Neuhardenberg besteht die Gefahr, dass rechtsextreme Einstellungen normal werden. Dafür spricht der hier geäußerte Ruf nach mehr Recht und Ordnung, eine feindliche Einstellung gegenüber fremden Bevölkerungsgruppen und nicht zuletzt die Ghettoisierung von Gruppen wie den Spätaussiedlern. Zu dieser Einschätzung gelangten jedenfalls Wissenschaftler der Gesellschaft für Demokratische Kultur, die für eine soziologische Untersuchung in Neuhardenberg eine Umfrage durchgeführt haben, wie die »
Märkische Oderzeitung« am 17. September schreibt. Von den insgesamt 2.888 Einwohnern waren 111 befragt worden.
Die Vorstellung der Untersuchungsergebnisse in Neuhardenberg durch die Soziologin Julia Marth sei allerdings etwas unglücklich verlaufen, so die Zeitung weiter. Die zum Vortrag erschienenen und durchaus interessierten Bürger hätten mit dem Soziologendeutsch wenig anfangen können. Und die eigens in russischer Sprache eingeladenen Spätaussiedler des Ortes – rund hundert leben hier – seien zu der Veranstaltung erst gar nicht erschienen.
„Wozu Sprachkurse, wenn es keine Jobs gibt?“Rathenow – Der Verein ‚Brücke e.V.‘ kümmert sich um Spätaussiedler, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen sind und im Havelland ein neues Zuhause gefunden haben, heißt es in der »
Märkischen Allgemeinen« am 17. September. Dieter Dombrowski, Generalsekretär der CDU-Brandenburg, sei stellvertretender Vorsitzender der ‚Brücke‘. Dieser Tage habe er sich gemeinsam mit der CDU-Bundestagskandidatin Andrea Voßhoff in Rathenow den Fragen von Spätaussiedlern gestellt.
Zwei Stunden hätten sie mit rund 30 Russlanddeutschen diskutiert, schreibt die Zeitung, und dabei habe sich herausgestellt, dass es bei der Aussprache für die Aussiedler vor allem um Arbeitsplätze, Unabhängigkeit von Sozialleistungen und gesicherte Renten ging. Unter den Russlanddeutschen gebe es Ingenieure, Erzieherinnen und andere Fachkräfte, von denen die wenigsten eine Arbeit hätten. „Was nutzen uns die besten Deutschkurse, wenn wir keine Chance bekommen?“, habe eine junge Teilnehmerin gefragt, die bei Stellenbewerbungen immer wieder abgewiesen worden sei.
Parteischranken fallenNürnberg – Von den knapp 350.000 Wahlberechtigten Nürnbergs stammen nach Schätzungen des städtischen Statistikamtes 50.000 aus Zuwandererfamilien. Über die Hälfte von ihnen sind Aussiedler, berichten die »
Nürnberger Nachrichten« am 17. September. Die Zeitung erwähnt wie derzeit zahlreiche andere Medien, dass viele türkischstämmige Wähler der SPD nahe stehen, während Spätaussiedler eher den Unions-Parteien zugeneigt sind. Doch die Schranken zur SPD seien „Stück für Stück gefallen“, wird Doris Hutter, Chefin des Nürnberger ‚Hauses der Heimat‘ mit 31 Mitgliedsverbänden, zitiert. Einer der Gründe liege darin, dass viele Aussiedler trotz guter Ausbildung nicht selten sehr schlecht bezahlte Arbeitsstellen bekämen. Hutter: „Die unterstützen natürlich die Forderung nach einem Mindestlohn.“
Bald russisches Fernsehen zu empfangenWolgast – Für die Spätaussiedler, die in den Wohnungen der Wolgaster Wohnungswirtschaftsgesellschaft (‚WoWi‘) leben, brachte der lokale Integrationstag unter dem Motto: ‚Miteinander statt Gegeneinander‘ eine überraschende Nachricht, berichtet die »
Ostsee-Zeitung« am 19. September. Bürgermeister Stefan Weigler habe während der Veranstaltung angekündigt, dass die ‚WoWi‘ zum 1. Januar 2010 ihren Mietern digitales Fernsehen bieten werde. Dann seien in den Haushalten auch russische TV-Programme zu empfangen.
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