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Deutsche in Sibirien

Nicht noch einmal von vorne beginnen
Deutsche in Sibirien

Protassowo ist eines von 16 deutschen Dörfern in der westsibirischen Steppe. Mennonitische Siedler hatten die kleinen Orte gegründet und das Land urbar gemacht. Seit Beginn des Zweiten Weltkriegs kamen viele andere Russlanddeutsche hinzu, die hierhin verbannt worden waren.

Neben Hochdeutsch und Russisch sprechen viele Menschen hier noch Plautdietsch, einen niederdeutschen Dialekt, der sich im 16. und 17. Jahrhundert im westpreußischen Weichseldelta herausgebildet hatte und heute weltweit von allen Mennoniten gesprochen wird. Die Vorfahren von Jelisaweta Töws kamen aus der Ukraine, aus dem Kaukasus und von der Wolga. Jelisaweta ist Lehrerin in der Mittelschule in Protassowo. Frühmorgens melkt sie ihre Kuh Malutka und füttert ihre vier Schweine, erst dann geht es in die Schule.

Trotz des schweren Lebens kommt für Jelisaweta eine Ausreise nach Deutschland nicht infrage. Sie hat sich hier - wie sie sagt - ihr Leben schon verdient. In Deutschland müsste sie noch einmal von vorne anfangen. Ganz anders ist es der Melkerin Mina Schemberger ergangen. Anfang der neunziger Jahre wanderte sie mit der ganzen Familie nach Deutschland aus. Sie fanden dort Arbeit und ein neues Leben. Doch am Ende kehrten sie wieder nach Sibirien zurück. Es fehlte ihnen im Winter der Schnee, im Sommer die saubere Luft und - vor allem - die Freiheit. (3sat)

Deutsche in Sibirien
TV-Dokumentation von Volker Schult
3sat
Freitag, 29. Mai 2009, 20.15 bis 21.00 Uhr


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