8. bis 14. Dezember
Die Welt durch die Augen eines Künstlers sehenMainz – Zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2001 hat die Mainzer Kunst- und Musikschule ‘Legato’ ihre jährliche Ausstellung mit Zeichnungen, Gemälden und Collagen ihrer Schüler im Foyer des Rathauses gezeigt, berichtet die Mainzer »
Allgemeine Zeitung« am 9. Dezember. ‚Legato‘ gehöre zum Verein Phoenix, der sich zum Ziel gesetzt habe, „über das Medium Kunst Immigranten einen Anteil an der Gesellschaft haben zu lassen“, zitiert die Zeitung Phoenix-Sprecherin Elena Wolff.
Phoenix richte sich mit dem Kunst- und Musikunterricht, mit Tanz-, Theater- und Ballettangeboten wie auch mit Karate-, Computer- und Sprachkursen vor allem an „Zuwanderer, Flüchtlinge und Aussiedler aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion“, werde mittlerweile aber auch von einheimischen Kindern und Jugendlichen besucht. Phoenix-Lehrerin Yevgeniya Maryanovsky erläuterte, die Kinder lernten, die Welt durch die Augen eines Künstlers zu sehen, sie für sich zu entdecken und so mit ihr einen Teil von sich selbst wiederzugeben. Unterstützt werde der Verein unter anderem vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, von der Sportjugend Rheinland-Pfalz und vom Europäischen Sozialfonds.
Ab 2009 Tests bei OrientierungskursenMünchen – Nach Informationen des Bundesinnenministeriums müssen ab Januar 2009 die Teilnehmer von Orientierungskursen für Zuwanderer einen bundeseinheitlichen Test bestehen, meldet die »
Süddeutsche Zeitung« am 13. Dezember. Dazu müssten mindestens 13 von 25 Fragen richtig beantwortet werden. Orientierungskurse sind Teil der Integrationskurse für Aussiedler und Ausländer, die 2005 mit dem Zuwanderungsgesetz eingeführt wurden.
Nicht mehr alleinHof - Der schlimmste Moment ihres Lebens liegt drei Jahre zurück: Damals „schleuderten“ ihr Ärzte in Kaliningrad die Diagnose Brustkrebs „ins Gesicht“, formuliert die »
Frankenpost« am 13. Dezember in einem Beitrag über die 43-jährige Russlanddeutsche, die heute im bayerischen Hof bei ihrer 80 Jahre alten Mutter lebt. Sonja L. habe acht Jahre gebraucht, ihrer ausgesiedelten Mutter nach Deutschland folgen zu können. Immer wieder gab es „neue bürokratische Hürden zu überwinden“. Als sie schließlich im Sommer 2008 in Friedland eintraf, war sie schwer krebskrank. Obwohl sie außer ein paar Matratzen und einigen Kleidern nichts aus Russland mitgebracht habe, sei sie froh, endlich in Deutschland bei ihrer Familie, also „nicht mehr allein mit den ganzen Problemen“ zu sein, sagte sie der Zeitung.
Pioniere im Kleingarten-VereinLüneburg – „Rudolf Haas und Alexej Melhaff sind Pioniere“, schreibt »
LZ Online« am 14. Dezember: Die beiden in Tadschikistan geborenen Russlanddeutschen sind die ersten Zuwanderer, die sich im Vorstand eines Lüneburger Kleingarten-Vereins engagieren. Das sei derart einzigartig, dass der Düvelsbrooker Verein, in dem Haas und Melhaff tätig sein werden, die neuen Vorstands-Kollegen hochoffiziell mit Integrations- und Ausländerbeauftragtem samt Urkunde feierlich gewürdigt hätten. Längst ist die Schrebergartenidylle keine rein deutsche Domäne mehr, heißt es weiter; ein Viertel aller Lüneburger Kleingärtner stamme aus Zuwandererfamilien. Die Multikulti-Gesellschaft in den Kolonien funktioniere meist sogar besser als außerhalb. Doch für eine Mitarbeit im Vorstand waren die Migranten bislang nicht zu begeistern. Auch bei den geselligen Veranstaltungen seien Ausländer und Russlanddeutsche fast nie zu sehen. Dass sich dies nun ändert, dafür wollen sich die beiden neuen Vorstandsmitglieder einsetzen. Und sie sollen versuchen, bei den anderen Migranten ihres Vereins um Verständnis für die vielen Regeln des Bundeskleingartengesetzes zu werben.
Deutsch-russische WeihnachtsfeierGievenbeck – Dieser Tage schon feierte der russische Kunst- und Kulturverein ‚Teremok‘ in Münster mit dem Aussiedlerverein ‚Labyrinth‘ aus Warendorf ein gemeinsames Weihnachtsfest, berichtet die »
Münstersche Zeitung« am 14. Dezember. Das Fest sei eine Mischung aus einem russischen und einem deutschen Weihnachten gewesen. Etwas anderes hätten beide Vereine auch nicht bezwecken wollen. „Die russlanddeutschen Aussiedler sollen sich in Deutschland wohlfühlen, aber auch nicht die Traditionen ihres Heimatlandes vergessen“, zitiert die Zeitung Svetlana Egorov vom Kunst- und Kulturverein.
„Wünschen uns mehr Substanz“Konstanz – Integration soll in Konstanz künftig mit einem Konzept erreicht werden, das zehn Ziele formuliert, schreibt der »
Südkurier« am 13. Dezember. Unter anderem gehe es um interkulturelles Training in der Verwaltung, Bildungsberatung für Zuwanderer, Sprachförderung für deren Kinder, Engagement in Sportvereinen. So stehe es in der ersten Fassung des Konzepts, das dieser Tage vom Forum für Integration einstimmig gebilligt wurde. Wie die Ziele erreicht werden könnten, lässt das Papier indes offen. „Wir wünschen uns mehr Substanz“, habe denn auch Zeljka Blank-Antakli von der Arbeiterwohlfahrt im Forum kritisiert. Kurt Demmler (CDU) habe dagegen gewarnt, allzu konkret zu werden. Das würde die Akzeptanz des Konzepts im Gemeinderat gefährden. In dem Papier wurden erstmals nicht nur Ausländer, sondern auch eingebürgerte Migranten, Aussiedler und Kinder, deren Eltern in einem anderen Land geboren wurden, bedacht. Demnach stammen 30 Prozent der Konstanzer, also 22.440 Bürger, aus Zuwandererfamilien.
Messerattacke auf die EhefrauFulda – Die Narbe im Gesicht der 47-Jährigen wird sie bis zum Lebensende zeichnen, berichtet die »
Fuldaer Zeitung« am 9. Dezember. Die Frau war im März dieses Jahres von ihrem 50-jährigen, alkoholisierten Ehemann mit dem Messer attackiert und schwer verletzt worden. Immer wieder habe er in den Tagen und Wochen zuvor in Anfällen von Eifersucht und in angetrunkenem Zustand seine Frau geschlagen, hieß es vor dem Landgericht, das jetzt den Mann zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilte. Im Jahr 2004 war das ursprünglich in Kasachstan beheimatete Paar mit seinen drei Kindern aus Russland nach Deutschland ausgesiedelt.
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