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Fortsetzung:
Auf der Tagesordnung: Rehabilitierung der Russlanddeutschen (3)
Während bei der vergangenen Sitzung der Regierungskommission die Frage der Fortsetzung des Föderalen Zielprogramms der russischen Regierung zur Förderung der Russlanddeutschen noch eine herausragende Rolle spielte, wird es diesmal wohl eher um die Verwirklichung des Programms gehen. Immerhin hat die Regierung in Moskau das neue Programm bis zum Jahr 2012 finanziell abgesichert. Der größte Teil der Summe – im ersten Jahr wird ein Betrag von 350 Millionen Rubel zur Verfügung stehen – ist für Bauaktivitäten und andere investive Maßnahmen vorgesehen, während ein geringer Teil zur Förderung der ethnokulturellen Projekte der Russlanddeutschen eingeplant ist.
![]() nicht viele Begegnungsstätten können eine einladende Bibliothek vorweisen - Lesesaal im Russisch-Deutschen Haus Barnaul
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An den Finanzen liegt es auch, ob die Vielzahl an Begegnungsstätten
der deutschen Minderheit ihrer Aufgabe nachkommen kann, Sprache und
Kultur der Russlanddeutschen zu wahren. Das gilt vor allem für kleinere
Zentren in ländlichen Gebieten, die häufig nicht das Nötigste zum
Überleben haben. Hier wollen beide Seiten ein gemeinsames Programm zur
Grundsicherung der Begegnungsstätten auflegen.
Ein weiteres
wichtiges Thema der Berliner Kommissionssitzung wird die Ausweitung der
Zahl der von russischer und deutscher Seite finanzierten
Gemeinschaftsprojekte für 2009 sein. Entsprechende Vorschläge liegen
dem zuständigen Regionalministerium in Moskau bereits vor.
Die deutsche
Seite, so Willenberg, begrüßt eine derartige Ausweitung im Rahmen der
verfügbaren Mittel, wodurch sich auch nach außen der Wille der
russischen Seite dokumentiere, an der Förderung von Projekten zugunsten
der Russlanddeutschen mitzuwirken.
Letztlich wird es auch
darum gehen, die in den Regionen gegründeten Regionalen
Koordinationsräte der Russlanddeutschen zu stärken, die aus Mitgliedern
der Selbstorganisationen der Russlanddeutschen vor Ort bestehen, und
über die in Zukunft alle Vorschläge für Projekte geleitet werden
sollen. Dies soll auch die Selbstverwaltungsorganisationen in ihrer
Eigenverantwortung stärken. Ein erstes Pilotprojekt wird in diesem Jahr
bereits in zwei Regionen erprobt.
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