Der Russlanddeutsche Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg geht in diesem Jahr an drei Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion, die sich in wissenschaftlichen und literarischen Veröffentlichungen mit dem Schicksal der Wolgadeutschen beschäftigt haben. Die Auszeichnungen wurden am 21. Februar in Stuttgart überreicht.
Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Alfred Eisfeld für seine deutsch- und russischsprachigen Forschungsarbeiten über die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen. Eisfeld, der 1951 im udmurtischen Uva geboren wurde und 1973 als Aussiedler in die Bundesrepublik kam, ist heute stellvertretender Direktor des Göttinger Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa. Der Förderpreis des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 2.500 Euro ging an die 1970 in Kasachstan geborene und seit 1982 in Dresden lebende Autorin Eleonora Hummel, die insbesondere durch ihr Werk „Dreizehn Winter“ auf sich aufmerksam gemacht hat.
Darin erzählt sie die Suche einer russlanddeutschen Familie nach ihrer Heimat. Auch der in Nowoskatowka bei Omsk geborene Lyriker, Prosaist und Dramatiker Viktor Heinz, in Stuttgart mit der „Ehrengabe“ in Höhe von ebenfalls 2.500 Euro ausgezeichnet, beschäftigt sich in seinen literarischen Arbeiten hauptsächlich mit der Befindlichkeit von Russlanddeutschen. Der 1996 ins Leben gerufene Russlanddeutsche Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg wird alle zwei Jahre vergeben. Er will herausragenden Leistungen von Spätaussiedlern zu größerer Bekanntheit verhelfen.
Links zum Thema |